Am Bonner Landgericht hat der Prozess gegen zwei junge Männer begonnen. Sie sollen eine Seniorin überfallen und etwa 6000 Euro erbeutet haben.
Seniorin mit Messer bedroht17- und 18-Jähriger stehen nach Überfall in Zülpich vor Gericht
Der Prozess um den rätselhaften Überfall auf ein Rentner-Ehepaar im Zülpicher Ortsteil Füssenich im vergangenen August wurde bis in den Sommer hinein verlängert, um weitere Zeugen hören zu können.
Nun hat ein neues Verfahren vor dem Bonner Landgericht begonnen, das zwar in keinerlei Verbindung zu der Tat in Füssenich steht, aber erschreckende Parallelen aufweist: Ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger sollen am 16. April vergangenen Jahres gegen 22 Uhr in das Einfamilienhaus einer ebenfalls in Zülpich lebenden, alleinstehenden 81-jährigen Rentnerin eingedrungen sein und die Frau gefesselt haben.
Überfall in Zülpich: Verfahren findet in nicht öffentlicher Sitzung statt
Die Staatsanwaltschaft Bonn wirft ihnen gemeinschaftlichen schweren Raub und vorsätzliche gemeinschaftliche Körperverletzung vor. Das Verfahren findet in nicht öffentlicher Sitzung statt, weil der eine Angeklagte ein Jugendlicher ist, der andere ein Heranwachsender.
Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die ungebetenen Besucher durch das Fenster der Waschküche und eine anschließend aufgehebelte Kellertür in das von der Seniorin allein bewohnte Einfamilienhaus gelangt sind. Im Wohnzimmer sollen sie die Frau dann beim Fernsehen überrascht und mit Klebeband an ihren Stuhl gefesselt haben.
Kopf der überfallenen Seniorin mit Klebeband fixiert
Die Rentnerin wies die Eindringlinge wohl auf ihre bestehende Herzerkrankung hin. Das soll das Duo jedoch nicht davon abgehalten haben, auch den Kopf der 81-Jährigen dergestalt mit Klebeband zu fixieren, dass sie kaum noch Luft bekam.
Während die beiden Täter die Wohnung durchsuchten, konnte sich das Opfer offenbar dennoch befreien, woraufhin die Eindringlinge sie erneut gefesselt und mit einem Messer bedroht haben sollen.
Letztlich verließen sie das Haus mit Schmuck, einer Münze und Silberbesteck im Wert von etwa 5000 Euro sowie 1100 Euro Bargeld. Sie ließen die alte Dame, die Hämatome und Prellungen an beiden Handgelenken und am rechten Knie sowie eine blutende Schürfwunde im Gesicht erlitt, jedoch nicht in ihrem hilflosen Zustand zurück, sondern lösten das Klebeband, bevor sie sich von dannen machten.
An dem Verbrechen soll auch noch ein zwischenzeitlich abgeschobener Mittäter beteiligt gewesen sein. Ein Urteil wird für Juli erwartet.