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Katastrophale SituationBuslinie zwischen Euskirchen und Düren sorgt erneut für Ärger

Lesezeit 3 Minuten
buslinie298

m Zülpicher Rathaus füllen die Beschwerden vor allem über die Buslinie 298 einen ganzen Aktenordner. 

  1. Die Linie 298, welche zwischen Euskirchen und Düren verkehrt, hat erneut für Ärger gesorgt.
  2. Ab dem 1. Januar übernimmt die Rurtalbus GmbH die Linie 298.
  3. Sind Besserungen in Aussicht und was sagt die Stadt?

Zülpich – „Ich finde die Situation mehr als katastrophal“, poltert eine Enzenerin in einem Beschwerdebrief an die Stadt Zülpich, der der Redaktion vorliegt. Zum wiederholten Male habe ein Fahrer auf der Buslinie 298 zwar die Türen des Fahrzeugs geöffnet, aber keinen einsteigen lassen, weil der Bus voll gewesen sei – und das in einer Zeit, in der an der Marienschule in Euskirchen Klausuren geschrieben wurden.

Die Linie 298 verkehrt zwischen Euskirchen und Düren. Den Hut bei der kreisübergreifenden Verbindung hat der Kreis Düren als Aufgabenträger auf. Eine entsprechende Vereinbarung gibt es seit dem 24. Juni 2015. Deshalb sei die Kritik an der Linie berechtigt, die Stadt Zülpich aber der falsche Ansprechpartner, sagt Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU).

Verärgerung nachvollziehbar

Er könne aber die Verärgerung der Eltern, Schüler und der anderen Fahrgäste vollends nachvollziehen. „Von einer schlechten Leistung kann schon fast nicht mehr gesprochen werden, da auch immer wieder einzelne Haltestellen nicht bedient werden. Das ist dann eher eine nicht erbrachte Leistung“, ärgert sich Hürtgen. Er habe einen dicken Aktenordner voller Beschwerden im Büro stehen.

Auch der Enzener Ortsvorsteher Leo Wolter wird oft mit dem Ärger der Bürger im Ort konfrontiert. „Das ist ja alles kein Einzelfall. Im Gegenteil“, so Wolter. Die Unzufriedenheit gebe es schon seit Jahren.

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„Mit einem solchen schlechten Service erreicht man keine Akzeptanz für den Öffentlichen Nahverkehr“, sagt Hürtgen, der seinem Ärger in einem Brief an Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU) Luft gemacht hat. Auch dieses Schreiben liegt der Redaktion vor. Darin thematisiert Zülpichs Bürgermeister die Vertragssituation des Kreises Düren mit der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR).

Der Vertrag läuft zum 31. Dezember aus. Das bestätigte der Kreis Düren auf Nachfrage. Ab dem 1. Januar übernimmt die Rurtalbus GmbH die Linie 298. Sie ist eine neue Gesellschaft, die ab Januar 2020 als Nachfolgerin der Dürener Kreisbahn (DKB) an den Start geht und künftig die Leistungen der DKB sowie der (BVR) übernimmt.

Neuanfang?

„Nur weil ein Vertrag ausläuft, heißt das nicht, dass man sich nicht mehr engagieren muss und alles laufen lassen kann“, sagt Hürtgen, der auch um das Image Zülpichs als Schulstandort fürchtet: „Es kann nicht sein, dass der Ärger der Bürger so groß ist, dass sie sich hier nicht mehr wohlfühlen.“

Ein Sprecher des Kreises Düren drückte im Gespräch mit dieser Zeitung sein Bedauern aus. Er hoffe mit dem Start der Rurtalbus GmbH auf einen Neuanfang und könne den Ärger der Eltern und von Hürtgen verstehen. Zuletzt sei ein Gelenkbus eingesetzt worden, um die Beförderungskapazität zu erhöhen.

Ärgernisse können Sie der Redaktion unter Tel. 02251/70045410 oder per E-Mail melden.

redaktion.euskirchen@ksta-kr.de