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Zülpicher Architekt posthum geehrtPlatz am Weiertor nach Karl Josef Ernst benannt

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Zu Ehren des Architekten heißt das Areal am Weiertor nun Karl-Josef-Ernst-Platz.

Zülpich – Mit Kölntor, Münstertor und Bachtor sind große Teile der historischen Zülpicher Stadtbefestigung seit Jahren fest in karnevalistischer Hand. Beginnend in den 1960er-Jahren, hatten es sich zunächst die Blauen Funken, später auch Prinzengarde und Zölleche Öllege zur Aufgabe gemacht, die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Denkmäler zu restaurieren und als Vereinsquartiere zu nutzen.

Durch die Initiative des im vergangenen Jahr gestorbenen Architekten Karl Josef Ernst soll bald auch das größte und am meisten in Mitleidenschaft gezogene Weiertor einer Karnevalsgesellschaft als Heimat dienen. „Auch wenn Karl Josef Ernst diesen Augenblick leider nicht mehr selbst miterleben kann, haben wir ihm sehr viel zu verdanken“, betonte Gerd Wallraff, Präsident der Hovener Jungkarnevalisten: „Er hat die Arbeiten am Weiertor erst ins Rollen gebracht, und daher wollen wir seine Verdienste für die Stadt heute ehren.“

Der bislang namenlose Platz am Weiertor heißt daher nun Karl-Josef-Ernst-Platz. Zahlreiche Gäste feierten die Einweihung am Samstag im Rahmen eines Sommerfestes.

„Auf positiv penetrante Art und Weise“

Ein weiteres Mal habe Ernst in seiner Heimatstadt „etwas bewegen wollen“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Wallraff. Er hatte bereits maßgeblich an den Renovierungsarbeiten am Köln- und am Münstertor mitgewirkt. „Daher war es naheliegend, dass er sich auch dem Weiertor widmen würde. Dies tat er auf sehr positiv penetrante Art und Weise“, so Wallraff.

Immer wieder habe er Beschlüsse vorangetrieben – obwohl die Finanzen lange ein Hindernis darstellten. Erst durch die im April 2021 bewilligten NRW-Fördermittel konnte das Projekt beginnen. „90 Prozent der Kosten werden vom Land übernommen. Die restlichen zehn Prozent, immer noch eine sechsstellige Summe, muss der Verein stemmen“, so Gerd Wallraff.

Vereinsfahnen über den Türmen

Schon jetzt wehen die Vereinsfahnen über den Türmen des Weiertores. Möglicherweise kann das Vereinsheim der Jungkarnevalisten im nächsten Jahr eröffnet werden.

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Auch für Stephanie Ernst, der Tochter von Karl Josef Ernst, war es ein bewegender Augenblick: „Mein Vater wäre über diese Anerkennung sehr stolz gewesen. Er war ein bescheidener Mensch, der jedoch in entscheidenden Situationen alles daransetzte, einen einmal gefassten Entschluss auch durchzusetzen. Mit diesem Engagement war er für mich immer ein großes Vorbild.“