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Fünf Stunden ProgrammMagische Momente bei der Miljöh-Sitzung in Zülpich

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den Nachwuchs der Blaue Funken auf der Bühne.

Da ging nicht nur der älteren Generation im Publikum das Herz auf: die kleinsten Blauen Fünkchen beim Stippeföttche-Tanz.

Mit vielen eigenen Kräften boten die Blauen Funken aus Zülpich fünf Stunden Programm. Prinz Basti I. griff zur Mundharmonika.

Stimmungsvoll war auch das 25. Miljöh-Fest der Blauen Funken in Zülpich. Das fünfstündige Programm zum Jubiläum bestritten die 150 Aktiven traditionell fast komplett selbst.

Prinz Basti I. (Schumacher) griff zur Mundharmonika. Die mehr als 400 Besucher im ausverkauften Forum in Zülpich wurden mucksmäuschenstill. Und dann intonierte die bei den Jecken der Römerstadt offenbar über die Karnevalsvereine hinweg beliebte Tollität „Ach, wat wor dat fröher schön doch in Colonia“ von Willi Ostermann.

Auf der großen Forum-Bühne, wo gerade die kleinen Fünkchen der Blau-Weißen ihre Sessionstänze gezeigt hatten – natürlich inklusive Stippeföttche-Tanz – schunkelten Groß und Klein und der ganze Saal dazu.

Bei der Miljöh-Sitzung in Zülpich feiern Generationen zusammen

Das war der erste magische Moment beim Jubiläum des Miljöh-Festes der Blauen Funken Zülpich. Und es ist ja schon lange klar: Diese Veranstaltung ist längst zu einer der glücklichen Stunden fürs Zöllech-Jeföhl geworden. Hier feiert nicht nur die blau-weiße Familie, wie sie genannt wird, sich selbst. Hier feiern die Generationen ihre Heimatstadt.

Nüchtern ausgedrückt, ist somit ein Konzept aufgegangen. Manuel Schleiermacher, der für die Blauen Funken die Öffentlichkeitsarbeit macht, sieht es so: „Wir wollten mit diesem Angebot die älteren Menschen erreichen, deshalb ist die Sitzung auch am Nachmittag. Und sie ist nicht so laut wie die anderen.“

Das Bild zeigt Jens Bongard auf der Bühne mit einem Mikrofon in der Hand.

Jens Bongard fand närrische Worte als „Ne Notlösung“.

Zugute kommt den Blauen Funken dabei ihre große Aktivenzahl. Mit rund 70 Mini-Fünckchen sind die Blauen stärker aufgestellt als die Prinzengarde, mit der man sich immer mal wieder – bezogen auf die Gesamtzahl der Aktiven – an der Spitze abwechselt.

Alle Garden der einzelnen Altersgruppen sind jedenfalls groß genug, um fürs Programm des Miljöh-Festes herangezogen zu werden. Ob Minigarde, Kleine- und Jugendgarde, das Männerballett „Blue Funkys“, „Miljöh 2.0“, der Musikzug der Blauen Funken, der fetzige Blasmusik à la „Querbeat“ spielt – viele tragen ihren Teil zum umfangreichen Programm bei.

Jens Bongard begeistert mit selbst getexteten Liedern

Schriftführer Jens Bongard wiederum ist für selbst getextete heimatliche Lieder und auch das eine oder andere kritische Wort zum Lokalgeschehen in der Römerstadt zuständig. Als „Ne Notlösung“ trat er zum ersten Mal auf die Bühne, beim zweiten Auftritt bemühte er sich als Fake-Prinz Basti um die Nominierung als Tollität eines Online-Castings der Zölleche Öllege, die traditionell die Tollitätenbetreuung für die Karnevalsvereine übernehmen, die den jecken Herrscher oder die jecke Herrscherin im Wechsel nominieren.

Bongard singt aber auch Stimmungsvolles fürs Gemüt. In „Wenn ich ein Funke bin“ beschrieb er, was sein Leben eigentlich bestimmt. Die Steigerung des Funkenglücks sei nur die Rolle als Vater seiner Kinder. In „Oh Römerallee“ nach der Musik des Chansons „Oh Champs Élysée“ von Joe Dassin wiederum nimmt er den anstehenden Umbau von Zülpichs Haupteinfallstraße aus Richtung Norden aufs Korn.

Am Ende war es für Funken-Präsident Stefan Thelen und Kommandant Bob Troescher auch bei der 25. Auflage ein wirklich gelungenes Miljöh-Fest mit „Kölsche Tapas“ kostenlos für alle, wie gewohnt.