Das Anliegen eines Heilbronner Professors, das im vergangenen Herbst schon viel besprochen wurde, hat es nun auch bis nach Zülpich geschafft. In der letzten Ratssitzung vor dem Jahreswechsel hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung die Möglichkeiten für ein stadteigenes Kennzeichen sondieren möge. Neben EU und SLE sollten die Bürgerinnen und Bürger aus Zülpich dem Willen des Stadtrates nach dann auch ein „ZÜ“ auswählen können.

Dass der Zülpicher Stadtrat sich mit diesem Thema beschäftigt, liegt an Professor Dr. Ralf Borchert. Er unterrichtet an der Hochschule Heilbronn Volkswirtschaftslehre und Destinationsmanagement und macht sich im Rahmen eines Forschungsprojekts für die Einführung zusätzlicher Kennzeichen stark. Konkret geht es um Kennzeichen von bundesweit 320 Städten und Gemeinden, die mehr als 20.000 Einwohner haben.

Zülpich verspricht sich von eigenem Kennzeichen Marketing-Vorteile

Grundsätzlich habe die Verwaltung andere und wichtigere Dinge zu tun, als sich mit einem stadteigenen Kennzeichen zu befassen, teilt Sprecher Torten Beulen auf Nachfrage mit. Aber das Ganze sei für die Stadt Zülpich weder mit Kosten noch mit Arbeit verbunden. Und zusätzlich sehe die Verwaltung Vorteile in Sachen Marketing. „Wichtig für uns ist, dass das ZÜ-Kennzeichen für die Bürgerinnen und Bürger kein Muss wäre, sondern bestenfalls neben EU und SLE eine weitere Option.“

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Julia Reuß

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Dass das in baldiger Zukunft der Fall sein wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Denn dafür braucht es eine Gesetzesänderung auf Bundesebene. Angesichts der in wenigen Wochen stattfindenden Bundestagswahlen wird das Thema wohl aktuell keine Priorität haben. Die Stadt Zülpich stört das nicht. Man schaue grundsätzlich entspannt, ob und wie sich die Sache weiter entwickle, berichtet Beulen. „Ein ZÜ-Kennzeichen ist für uns kein Muss, fürs Lokalkolorit wäre es aber ‚nice to have‘.“