Ein älteres Ehepaar ist am Dienstagmorgen in Zülpich-Füssenich überfallen worden. Einen Durchbruch in den Ermittlungen gibt es noch nicht.
Nach ÜberfallGesundheitszustand des Füssenicher Seniors hat sich verschlechtert
Einen Durchbruch auf der Suche nach dem Täter oder den Tätern, die ein älteres Ehepaar in Füssenich brutal überfallen haben, gibt es am Donnerstag noch nicht. Die Ermittlungen dauern an.
Die Bonner Mordkommission ermittele weiter in alle Richtungen, berichtete Polizeisprecher Michael Beyer am Donnerstag auf Anfrage. Dazu gehöre auch, dass die eingegangenen Zeugenhinweise weiter abgearbeitet werden.
Derweil hat sich der Gesundheitszustand des 76 Jahren alten Mannes wieder verschlechtert. Am Mittwoch hatte es geheißen, dass er außer Lebensgefahr sei.
In Füssenich gibt es nach dem brutalen Überfall auf ein älteres Ehepaar kaum ein anderes Gesprächsthema. Ein Satz, der in Gesprächen an der Bushaltestelle vor dem Berufskolleg St.-Nikolaus-Stift oder beim Gassigehen mit dem Hund immer wieder fällt: „Dass so etwas hier passiert, hätte ich nicht gedacht.“
Der Schock über die Tat vom frühen Dienstagmorgen sitzt tief. Gegen 5 Uhr entdeckten die Einsatzkräfte im Wohnhaus der Hofanlage das schwer verletzte Rentner-Ehepaar. Wie die Bonner Polizei am Mittwoch auf Nachfrage bestätigte, hatte der 76 Jahre alte Hausbewohner einen Verwandten angerufen und von dem Überfall berichtet.
Füssenich: 76-Jähriger rief nach Überfall einen Verwandten an
Der Verwandte habe daraufhin die Rettungsleitstelle alarmiert, so Michael Beyer, Pressesprecher der Bonner Polizei. Sowohl der 76-Jährige als auch seine ein Jahr ältere Ehefrau schwebten nach dem Überfall in Lebensgefahr.
Wie die Polizei dieser Zeitung bestätigte, erlitten die Senioren die Verletzungen aufgrund stumpfer Gewalteinwirkung. Keine Angaben machte sie hingegen dazu, womit auf das Ehepaar eingeschlagen wurde. Auch am Mittwoch waren Experten der Bonner Mordkommission, die die Polizei aufgrund der Gesamtumstände eingerichtet hat, in Füssenich vor Ort und sammelten Spuren und Beweise.
Zudem sei man dabei, die Eindrücke des Tatorts zu verarbeiten und in Einklang mit möglichen Zeugen zu bringen. „Wir haben einige wenige Hinweise erhalten, denen wir nachgehen“, sagte Beyer im Gespräch mit dieser Zeitung. Einen oder mehrere Tatverdächtige gibt es laut Beyers Kollegen Robert Scholten aktuell jedoch nicht.
Füssenich: Ein mögliches Motiv nennt die Polizei nicht
Die Polizei ermittle weiterhin in alle Richtungen. Nach Informationen dieser Zeitung wird in diesem Rahmen auch das familiäre Umfeld unter die Lupe genommen. „Bei solchen Kapitaldelikten wird alles umgedreht“, sagte Polizeisprecher Beyer. In die Ermittlungen sind nicht nur Polizisten involviert.
Wie Polizeisprecher Scholten auf Anfrage berichtete, ist auch die Rechtsmedizin in den Füssenicher Fall einbezogen worden. Auch das sei nicht außergewöhnlich. „Das machen wir, weil wir das Expertenwissen brauchen können, um möglichen Tatverdächtigen gezielte Fragen stellen zu können“, erklärte Scholten. Zu einem möglichen Motiv für den Überfall hüllte sich die Polizei auch am Mittwoch in Schweigen. Auch zu weiteren Hintergründen und Abläufen der Tat machte sie keine Angaben.
Die Beweggründe beschäftigen indes auch die Füssenicher. Im Ort wird gerade über ein mögliches Motiv für den Überfall auf das Ehepaar viel spekuliert. „Zu holen gibt es da doch eigentlich nicht viel – zumindest augenscheinlich.“ Diese Aussage fällt gleich mehrfach. Daher bezweifeln einige Füssenicher, dass es ein Raubüberfall gewesen sein könnte.
Auch in Heimerzheim gab es einen Überfall
In Heimerzheim war am Samstagabend ein Mann von vier Männern überfallen und verletzt worden. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein. Wie die Bonner Polizei berichtet, wurde geprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen dieser und der Tat in Füssenich gibt. Laut Polizei haben sich aber keine Übereinstimmungen ergeben.