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Stadt kauft GrundstückKommt ein Durchbruch an der historischen Zülpicher Stadtmauer?

Lesezeit 2 Minuten
Blick aus der Luft auf das Grundstück, das die Stadt gekauft hat.

Die Stadt Zülpich hat an der Nideggener Straße ein Gelände gekauft, auf dem eine alte Tankstelle und die ehemalige Videothek steht. Die Stadt möchte dort Parkplätze errichten.

Die Stadt Zülpich will einen Schandfleck beseitigen und dort Parkplätze errichten. Denkbar ist auch, dass dafür ein Durchbruch an der Stadtmauer kommt.

Es ist ein Schandfleck – noch. Die Stadt Zülpich hat nach eigenen Angaben ein Grundstück an der Nideggener Straße gekauft. Das Areal, auf dem sich von 1935 bis 1978 eine Tankstelle befand, ist nur einen Steinwurf vom Münstertor entfernt.

Bis 2015 war in einem Gebäude eine Videothek untergebracht. Die mehr als 2100 Quadratmeter große Parzelle liegt nicht nur in der Nähe des Münstertors, sondern grenzt im hinteren Bereich direkt an die mittelalterliche Stadtmauer einschließlich vorgelagerter Wallgrabenzone an.

Stadttor von Zülpich nur ein Steinwurf entfernt

Sie liegt somit im Bereich des südöstlichen Stadtkerns, für den im Jahr 2020 ein Integriertes Handlungskonzept zur Aufwertung des städtebaulichen Umfeldes entsprechend den Förderschwerpunkten des Landes NRW erarbeitet sowie das Sanierungsgebiet „Zentrum Zülpich“ beschlossen wurden.

Nach Angaben der Stadt könnte dort beispielsweise ein Parkplatz gebaut werden. Dieser dürfte für Entlastung der Parksituation an der Münsterstraße und am Mühlenberg sorgen – zumal nicht ausgeschlossen ist, dass im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Parkplätze an der Münsterstraße wegfallen.

Durchbruch an Zülpicher Stadtmauer erfolgt nur nach Absprache mit der Denkmalbehörde

Die Stadt schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass vom möglichen neuen Parkplatz aus ein direkter Zugang in die Innenstadt über die Brauersgasse entstehen könnte. Das allerdings würde einen Durchbruch durch die Stadtmauer erforderlich machen, obwohl sich 30 Meter weiter das Münstertor und in entgegengesetzter Richtung nach etwa 100 Metern ein Fußweg in Richtung Landesburg befinden.

Ob es dafür von der Denkmalbehörde grünes Licht gibt, wird sich zeigen. Nach Angaben von Zülpichs Pressesprecher Torsten Beulen wäre eine „minimale Öffnung der Stadtmauer vonnöten“, die „selbstverständlich in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden erfolgen würde“.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben auf dem Grundstück mit der Rodung begonnen, um so die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben auf dem Grundstück mit der Rodung begonnen, um so die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.

Darüber hinaus könne die Fläche „durch den Bau des begrünten Parkplatzes und der Erweiterung des Grünen Rings im hinteren Grundstücksteil optisch aufgewertet und hier aus städtebaulicher Sicht eine wesentliche Verbesserung erreicht werden“, heißt es in einer Mitteilung.

In jedem Fall sei das Areal ein wesentlicher Zugewinn im Hinblick auf die anstehende Neugestaltung von Münster- und Schumacherstraße als Einkaufsstraßen mit hochwertigem Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie, ist der Pressemitteilung der Stadt zu entnehmen.

Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen: „Hier handelt es sich um einen für die Stadtentwicklung bedeutsamen Standort. Durch die Überplanung wird diese Fläche, die sich zuletzt mehr und mehr zum Schandfleck entwickelt hatte, zugleich städtebaulich aufgewertet.“

Die ersten Rodungsarbeiten auf dem Grundstück haben in den vergangenen Tagen bereits stattgefunden. Die weiteren Planungen sollen laut Stadtverwaltung in den entsprechenden Gremien mit den politischen Entscheidungsträgern abgestimmt werden.