Nach 1:1 gegen OberhausenFortuna Köln verliert die Tabellenspitze aus den Augen
Köln – Es ist wieder ein großes Stück unwahrscheinlicher geworden, dass Alexander Ende seine Amtszeit beim SC Fortuna Köln mit dem größtmöglichen Triumph krönt: dem Aufstieg in die Dritte Liga.
Denn in Spiel eins nach Bekanntwerden seines Abschiedes im Sommer kam der Südstadt-Klub im Verfolgerduell der Fußball-Regionalliga West gegen Rot-Weiß Oberhausen nicht über ein Unentschieden hinaus. Am Samstag gab es im Südstadion ein 1:1 (0:1) – die Fortuna konnte eine sich lange andeutende Niederlage nur durch eine rustikale Schlussoffensive vermeiden.
„Um ganz nach oben zu gucken, ist es aktuell etwas weit“, sagte Trainer Ende. Spitzenreiter Preußen Münster (3:0 gegen Bonn) und Rot-Weiss Essen (2:0 gegen die U 21 des FC ) konnten Siege einfahren und ihren Vorsprung auf den Südstadt-Klub ausbauen. „Aber wir wollen nach wie vor das Maximum aus der Saison herausholen“, so Ende.
Die größeren Hoffnungen auf Ruhm und einen Titel liegen nun im Verbandspokal. Im Viertelfinale spielt Fortuna am Mittwoch beim Mittelrheinligisten 1. FC Düren (19 Uhr).
Gegen Oberhausen hatte sich die Fortuna gerade offensiv lange schwergetan. Die Kölner spielten unkonzentriert und produzierten viele leichte Fehler. RWO agierte hingegen effizient. Mit der ersten Chance gingen die Gäste in der 33. Minute in Führung, Nils Winter hatte aus dem rechten Halbfeld geflankt, Sven Kreyer drückte den Ball über die Linie.
Fortuna Köln leidet unter Ideenlosigkeit
Die Kölner Ideenlosigkeit zog sich bis in die Schlussphase. Dann reagierte Coach Ende und beorderte – wie immer, wenn sein Team spät im Spiel in Rückstand liegt – seine großen Innenverteidiger nach vorne.
Direkt wurde die Fortuna gefährlicher. Der Ausgleich fiel im Anschluss an eine Ecke, die der eingewechselte Dimitry Imbongo verlängerte und Sascha Marquet am langen Pfosten den Ball über die Linie drückte (83.).Die Fortuna kam noch zu einem Abseitstor und weiteren guten Chancen, doch es blieb beim 1:1. Zu wenig, um oben mitzuhalten. Und zu viel, um bereits jetzt alle Aufstiegsträume zu beerdigen.
Matthias Mink als Sportdirektor bestätigt
Seit Samstagabend ist auch offiziell, was der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits am Freitag verkündet hatte: Matthias Mink, einst Spieler (1992 bis 1999) und Trainer (2007 bis 2011) der Fortuna, ist neuer Sportlicher Leiter beim Südstadt-Klub. Die hauptamtliche Position wurde neu geschaffen.
Bislang hatten Coach Ende sowie Sportvorstand Stefan Puczynski diese Aufgaben übernommen. Mink wird nun die Planung des Kaders für die nächste Saison sowie die Trainersuche vorantreiben – zeitgleich möchte der 54-Jährige noch die U 23 des Klubs als Coach zum Klassenerhalt in der Mittelrheinliga führen.
„Wir haben nach jemandem gesucht, der neben persönlicher Integrität und Ehrgeiz einen gewissen »Stallgeruch« mitbringt, die Regionalliga gut kennt und nicht zuletzt die engere Verknüpfung von Jugendleistungszentrum und erster Mannschaft als zentral betrachtet. Da waren wir schnell bei Matthias“, sagte Puczynski.
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In Fortunas Kader könnte es im Sommer zu einigen Veränderungen kommen. Leistungsträger wie Suheyel Najar, deren Verträge auslaufen, würden in der Regel nur zu verbesserten Konditionen verlängern. Das dafür nötige Geld müsste an anderer Stelle im Team eingespart werden, die Kaderbreite würde wohl geringer werden.
Hintere Positionen sollen mit Nachwuchskräften aufgefüllt werden. Auch wegen dieser Überlegungen hatte sich Ende gegen eine Vertragsverlängerung entschieden, er sah die ambitionierten Ziele der Fortuna in Gefahr. Sein Nachfolger wird sich darauf einstellen müssen.
SC Fortuna Köln: Weis – Itter, Lanius, Löhden, Rumpf (50. Nadjombe) – Batarilo, Dej (59. Kegel), Hölscher (46. Dieckmann), Marquet – Demaj, Najar (73. Imbongo). – Zuschauer: 1767. – Tore: 0:1 Kreyer (33.), 1:1 Marquet (83.).