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Kaum zu erkennenGefälschter Steuerbescheid in NRW im Umlauf – Polizei warnt

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Gefälschter Bescheid Seite (1/3)

Gefälschter Bescheid Seite (1/3)

Der gefälschte Steuerbescheid ist auf den ersten Blick kaum von einem echten Bescheid zu unterscheiden. Die Polizei klärt auf.

Polizei und Steuerämter warnen vor einer neuen Betrugsmasche, die auch in Nordrhein-Westfalen gerade um sich greift. Demnach werden Bürgerinnen und Bürger per Post zu Steuernachzahlungen aufgefordert. Die Behörden warnen: Der Betrug lässt sich nicht auf den ersten Blick erkennen.

Zu einem Fall ist es jetzt in Bielefeld gekommen. Eine Frau wurde in dem Schreiben dazu aufgefordert, rund 762 Euro nachzuzahlen. Die Fälschung sei auf den ersten Blick kaum zu erkennen gewesen, so ein Pressesprecher der Polizei. Glücklicherweise sei der Brief jedoch nicht bei der Empfängerin eingetroffen.

Frau sollte Steuernachzahlung auf vermeintliches Konto der Finanzverwaltung tätigen

Die Betrüger setzten den Ermittlungen zufolge einen gefälschten Bescheid über die Einkommenssteuer 2023 inklusive eines gefälschten Briefumschlags auf und wiesen einen Zahlungsbetrag aus. Diese Steuernachzahlung sollte auf ein vermeintliches Konto der Finanzverwaltung überwiesen werden.

Ausstellungsdatum des betrügerischen Bescheids soll der 27.09.2024 sein. Der Brief wurde in dem vorliegenden Fall aus Bielefeld jedoch nicht dem potenziellen Opfer zugestellt. Stattdessen wurde der angebliche Bescheid dem echten Finanzamt Bielefeld zurückgeschickt. Hier wurde sofort klar, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte.

Gefälschter Steuerbescheid auf den ersten Blick kaum zu erkennen

„Die Optik des gefälschten Bescheids entspricht auf den ersten Blick weitestgehend einem tatsächlichen Schriftstück“, berichtet die Polizei Bielefeld.

Bei genauerer Betrachtung seien jedoch diverse Fehler zu erkennen: Die Steuernummer entspreche demnach nicht der hiesigen Systematik, die Adresse und Bezeichnung des Finanzamts seien fehlerhaft, die Rufnummer und die Öffnungszeiten des Amtes seien falsch und es werde ein Fantasiewappen genutzt.

Die Kriminalpolizei rät:

  1. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie keinen Bescheid erwarten.
  2. Vergleichen Sie den Bescheid mit dem letzten Bescheid des Finanzamtes.
  3. Überprüfen Sie, ob Ihre Steuernummer und ID-Nummer korrekt sind.
  4. Rufen Sie im Zweifel die letzte bekannte Nummer ihres zuständigen Finanzamts an, um zu erfahren, ob es sich bei ihrem Bescheid um eine Fälschung handelt.
  5. Erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei, wenn sie Opfer eines versuchten Betrugs geworden sind.

Personen, die Opfer eines Betrugsversuchs geworden sind oder Hinweise geben können, sollen sich beim Kriminalkommissariat 25, zuständig für Betrugsdelikte, unter der Telefonnummer 0521/545-0 melden. (jv)