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500 Tonnen schwerHistorisches U-Boot – die besten Schauplätze am Leverkusener Rheinufer

Lesezeit 4 Minuten
Ein großes U-Boot hängt in Schlingen an einem großen Kran und hängt über einem Seedock.

Das U-Boot U17 wird in Kiel ins Trockendock transportiert.

Ein historisches U-Boot wird bald quer durch Deutschland transportiert. Das Leverkusener Rheinufer bietet Neugierigen viele Schauplätze.

Nach 18 Löchern Minigolf und einem Spaziergang durch den Leverkusener Neulandpark mit einem kleinen Imbiss ans Rheinufer setzen – bei gutem Wetter jeden Tag möglich. Dabei aber ein 50 Meter langes U-Boot bestaunen zu können – das geht nur am 13. Mai.

Über drei Wochen und hunderte von Kilometer wird ein ausrangiertes U-Boot der Bundesmarine den Rhein entlang transportiert. An der Nordsee entlang von Kiel aus steuert es letztendlich das „Technik Museum Sinsheim“ an. Leverkusener können Mitte Mai live und in Farbe dabei zusehen.

Die besten Schauplätze am Leverkusener Rheinufer

Sich mit einer Picknickdecke an den Steinstrand oder auf eine Wiese am Rheinufer zu setzen, ist eine naheliegende Option im Rennen um die besten U-Boot-Schauplätze Leverkusens. Hier ist von der Wiesdorfer Rheinallee über die Wuppermündung bis hin zur Hitdorfer Rheinfähre vieles möglich, vorausgesetzt, man sorgt mit ein paar Decken oder Camping-Stühlen selbst für einen gewissen Komfort.

In Wiesdorf bietet sich etwa die Neulandbrücke als Aussichtspunkt an, allerdings finden sich rund um die Promenade auch vereinzelte Sitzbänke und der „Rhein Imbiss 701“, der mit Pommes, Currywurst und kalten Erfrischungen in den Biergarten lockt. Rheinblick inklusive.

Das ausrangierte U-Boot U17 wird von Kiel bis nach Sinsheim überführt. Hier ist es auf dem Wasser zu sehen.

So ähnlich könnte die Bootsüberführung auch vom Leverkusener Rheinufer aus aussehen.

Wer es gehobener möchte, reserviert sich frühzeitig einen Tisch im „Restaurant mit perfektem Rheinblick“, wie sich die „Wacht am Rhein“ auf ihrer Webseite selbst bezeichnet. Hierbei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass man einen der begehrten Plätze auf der Terrasse bei der Reservierung anfragt.

U17 ist rund 50 Meter lang und 500 Tonnen schwer

Je nach Witterungsverhältnissen könnte auch die „Strandbar Leverkusen“ geöffnet haben. Zwar hat man von hier aus keine gute Sicht auf den Rhein, kann aber eventuelle Wartezeiten auf das fast 50 Meter lange und 500 Tonnen schwere Unterseeboot mit Kaltgetränken und den Füßen im Sand überbrücken. Denn: Zu welcher Uhrzeit das Boot das Leverkusener Rheinufer passiert, ist noch nicht genau abzusehen.

Eine Zeichnung, die die Größenverhältnisse des U-Boots zeigt.

Mit 48,60 Meter Länge und 9 Metern Höhe ist das U-Boot U17 in etwa so lang wie zwölf Autos und hoch wie eineinhalb Häuser.

Damit das historische Gefährt nicht verschrottet wird, beschlossen die Technik-Museen Speyer und Sinsheim, das Boot als Exponat aufzunehmen. Der Transport hat am 28. April begonnen und wird von Kiel über die Niederlande bis zum Rhein nach Deutschland erfolgen. Hier wird es auch in unserer Region an den am Rhein gelegenen Städten zu sehen sein – neben Leverkusen auch bei Köln, Bonn, Wesseling, Niederkassel und Bad Honnef.

Der Fahrplan des U17 im Überblick:

  1. Freitag, 28.04.2023: Verladung des U-Boots in Kiel und Abfahrt
  2. Dienstag, 02.05.2023: Ankunft im niederländischen Dordrecht
  3. Freitag, 12.05.2023: Transport von Dordrecht nach Nijmegen
  4. Samstag, 13.05.2023: Transport nach Köln, über Duisburg, Düsseldorf und Leverkusen
  5. Sonntag, 14.05.2023: Transport nach Lahnstein, über Wesseling, Niederkassel, Bonn, und Bad Honnef
  6. Montag, 15.05.2023: Transport nach Mainz
  7. Dienstag, 16.05.2023: Transport nach Mannheim
  8. Mittwoch, 17.05.2023: Ankunft im Naturhafen Speyer
  9. Sonntag, 21.05.2023: Straßentransport ins Technik Museum Speyer

Der Fahrplan für das U-Boot wird regelmäßig auf der Webseite der Technik-Museen Sinsheim und Speyer aktualisiert. Dieser könne sich aber auch noch ändern, sollte es zu Verzögerungen kommen, teilten die Museen auf Anfrage mit.

Leverkusen: U-Boot kommt auch in Hitdorf, Bürrig und Rheindorf vorbei

Bekanntermaßen fließt der Rhein nicht nur an Wiesdorf vorbei. Entsprechend passiert das U-Boot auch die Leverkusener Stadtteile Hitdorf, Rheindorf und Bürrig. Da das U-Boot mit etwa neun bis zehn Kilometern pro Stunde auf dem Fluss und somit ein wenig schneller als Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein wird, ist flottes Spazieren oder langsames Radfahren nebenher möglich.

Wer den gesamten Leverkusener Transportabschnitt verfolgen möchte, startet in Hitdorf (etwa beim Kran-Café) und endet am Chempark. Der Hitdorfer Hafen eignet sich durch den Bootsliegeplatz weniger gut als Aussichtsposten, hier sollte man noch ein paar Hundert Meter weiter in Richtung Rheinfähre laufen.

Ein großes U-Boot liegt im Wasser bei Kiel. Ein Mann in einer orangenen Jacke steht auf dem oberen Teil des Bootes.

Das U-Boot der Bundesmarine war seit 1973 vor allem in der Nord- und Ostsee im Einsatz.

Mit Eisbechern, Hawaiitoast und Waffeln locken zwei Panoramaterrassen im Hitdorfer Biergarten und Eiscafé. Mit direkter Nähe zur Rheinfähre finden sich auch hier fußläufig einzelne Steinstrandabschnitte, die bei gutem Wetter zum „U-Boot-Watching“ einladen.

Weg des Unterseeboots ist auch per Live-Tracking nachvollziehbar

Das U-Boot U17 der Bundesmarine war seit 1973 vor allem in der Nord- und Ostsee im Einsatz und wurde im Jahr 2010 ausgemustert. Nach einer Umrüstung auf den Typ 206 Alpha wurde es auch im Mittelmeer eingesetzt.

Während einer Militärübung im Jahre 1997 wurde U17 das erste deutsche Unterseeboot, das nach dem Zweiten Weltkrieg in amerikanischen Gewässern fuhr. Dabei lief das U-Boot auch in den Hafen von Baltimore ein. Ein deutsches U-Boot ankerte dort zuletzt im Jahr 1916.

Mit einem 900-Tonnen-Kran wurde das U-Boot am 28. April auf ein „see- und flusstaugliches Schwimmponton“ geladen. Darauf wird es dann durch den Nord- und Ostsee-Kanal entlang der Nordseeküste nach Rotterdam gehen. Von den Niederlanden aus wird der Transport auf der Waal zurück nach Deutschland bis zum Rhein fortgesetzt.

Ein genauerer Zeitplan des Transports wird noch auf der Webseite des Projekts veröffentlicht. Seitens der Technik-Museen Sinsheim und Speyer werde der Weg des U-Boots auch online per Live-Tracking nachvollziehbar sein.