Wo gibt es Maibäume, wie teuer sind sie und was gilt es beim Kauf und Transport zu beachten? Wir haben die wichtigsten Informationen gesammelt.
1. MaiAlles zum Maibaum-Kauf in Leverkusen, Leichlingen und Burscheid
Mit dem nahenden 1. Mai beginnt für viele Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Zeit des Kaufs und Aufstellens eines Maibaums. Aber wo findet man den passenden Baum, welche Vorschriften sind zu beachten und was hat es mit der Tradition eigentlich auf sich? Die wichtigsten Informationen für Leverkusen, Leichlingen und Burscheid im Überblick.
Was sind Maibäume?
In vielen Regionen ist es noch heute üblich, jungen, unverheirateten Frauen als Zeichen der Liebe einen Baum an den Kamin zu binden oder vor die Haustür zu pflanzen. In den Städten genügt ein Birkenzweig vor dem Fenster, um seine Liebe unter Beweis zu stellen. Der Maibaum ist in anderen Gegenden auch als Marienbaum oder Maien bekannt.
Was sind die diesjährigen Besonderheiten?
2024 ist ein Schaltjahr. Während sonst Männer ihren Angebeteten in der Nacht zum 1. Mai einen Maibaum setzen, sind der Tradition zufolge in diesem Jahr die Frauen mit dem Brauch an der Reihe – Männer dürfen ihren Liebsten natürlich trotzdem eine Freude bereiten.
Was ist erlaubt?
Wer ohne Erlaubnis des Waldbesitzers oder Försters in den Wald geht und dort eine Birke oder Fichte fällt, begeht eine Straftat. Es droht laut Bußgeldkatalog eine Geldstrafe von bis zu 7500 Euro. Hinzu kann eine Anzeige kommen. Wer das vermeiden will, sollte sich an den Verkaufsstellen in Leverkusen und Umgebung umsehen und beim Kauf nach einer Quittung fragen. So lässt sich der legale Erwerb des Baums nachweisen, falls die Polizei fragt, woher der Baum stammt.
Wer bietet Maibäume zum Verkauf oder zum Mitnehmen an?
Leverkusen: Seit 20 Jahren verkauft das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft Maibäume vor dem Haupteingang des Neulandparks in der Nobelstraße 9. So auch in diesem Jahr: Am Dienstag, 30. April, liegen die Birken zwischen 16 und 18 Uhr an der etablierten Adresse bereit. Selberschlagen ist hier nicht möglich. Die Preise werden nach Länge berechnet und starten bei 10 Euro pro Baum. Auch Krepppapier wird angeboten.
Monheim-Langenfeld: Der Maibaumverkauf am Blauen Kran an der Opladener Straße 100 wird genau wie die Verkaufsstelle in Leverkusen vom Forstamt organisiert und ist vor allem für Hitdorfer interessant. Preise und Zeiten sind identisch zu den Daten in Leverkusen.
Leichlingen: Die Junge Union verteilt auch in diesem Jahr wieder kostenlos Maibäume. Am 30. April geht es um 16.30 Uhr auf dem Brückerfeld in Leichlingen los. Material zur Dekoration gibt es dort nicht, dafür aber Zertifikate, die den legalen Erhalt der Bäume nachweisen.
Burscheid: Die Handballer der Bergischen Panther nehmen Maibaum-Bestellungen per Mail an info@bergische-panther.de unter Angabe von Name, Telefonnummer und gewünschter Baum-Anzahl entgegen. Bis zu fünf Meter hohe Bäume kosten 10 Euro, größere Birken und ihre Preise gibt es nach Absprache. Ausgabe und Abholung erfolgen am 30. April an der Adresse Auf dem Kamp 1 in Burscheid, auch Krepppapier liegt zum Schmücken bereit. Der Erlös geht an die Panther-Jugend.
Was sollte beim Transport beachtet werden?
Transportiert werden können die Bäume mit Fahrrädern, Mopeds, Autos Traktoren und Lastwagen – je nach Größe des Baums. Damit der Transport mit dem Auto ohne Probleme abläuft, raten die Forstämter, folgende polizeiliche Hinweise zu beachten: Die Maibäume müssen verkehrssicher an den Fahrzeugen befestigt werden, das Fahrzeug samt Ladung darf die Höhe von vier Metern und die Breite von 2,55 Metern nicht überschreiten.
Der Baum darf nach vorne überhaupt nicht und nach hinten maximal drei Meter über das Fahrzeug hinausragen. Das äußerste Ende der Birke muss mit einer roten Fahne gekennzeichnet sein, wenn der Baum mehr als einen Meter über das Fahrzeug hinausragt. Außerdem dürfen weder die Kennzeichen noch die Beleuchtung beim Transport verdeckt werden.
Gibt es auch einen Online-Service?
Wie so vieles lässt sich mittlerweile auch der Maibaum online bestellen und liefern. Das Unternehmen „Maibaumlieferung.net“ aus Köln steuert auch Leverkusen und die Region an. Dabei sollte die Bestellung frühzeitig abgegeben werden, teilt das Unternehmen auf der Website mit. Dafür beschmückt das Team den Baum nach Wunsch mit Girlanden, Lichterketten und Herzen. Die Kosten variieren zwischen 50 und mehr als 200 Euro, hinzu kommen Liefergebühren für Leverkusen, Leichlingen und Burscheid.
Woher kommt der Brauch?
Sowohl Ursprung als auch Brauchtum des Maibaums sind umstritten. Der älteste schriftliche Hinweis auf einen Maibaum stammt von Caesarius von Heisterbach. Der Mönch schrieb um 1222 in seinem Kloster bei Königswinter eine Abhandlung über die Sitten- und Kulturgeschichte seiner Zeit, wozu der Baum gehörte. Auch Martin Luther übersetzte in Psalm 118: „Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars“.
Im 17. Jahrhundert war das Maibaumaufstellen Teil einer Art dörflicher Partnervermittlung. Dabei wurden unverheiratete Frauen eines Dorfes den Junggesellen für eine bestimmte Zeit als Leihgabe überlassen. Die Männer ersteigerten die Frauen und bildeten so Maipaare. Dazu gehörte das Aufstellen eines geschmückten Baums. Hintergrund war es, den dörflichen Heiratsmarkt zu regeln.
Welche Bedeutung haben Maibäume?
Dass der Maibaum etwas mit dem Erwachen der Natur zu tun hat, liegt auf der Hand. Schließlich wird der Baum mit „Maien“ geschmückt. So werden junge Birken genannt, weil sie als erste aus der Winterstarre erwachen. Die Birke gilt als Symbol für Kraft und Anmut, Lebenswillen und Trost, Licht sowie Heiterkeit.