Welche Betriebe suchen noch Auszubildende, was muss man dafür können und was verdient man? Das konnten Interessierte im Megafon erfahren.
Ausbildungsmesse BurscheidWie das Hobby zum Beruf werden kann
Wie soll es nach der Schule weiter gehen? Welcher ist der passende Beruf oder die passende Weiterbildung? „Im ersten Schritt sollte man sich über die große Auswahl an Möglichkeiten informieren“, sagt Burscheids Bürgermeister Dirk Runge. Genau hierfür fand im Kinder- und Jugendzentrum Megafon am Samstagvormittag bereits zum sechsten Mal eine Ausbildungsmesse statt, bei der Schülerinnen, Schüler und Eltern die Chance haben, sich über Ausbildungsstellen und Berufe zu informieren. Über vierzig Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren dafür mehr als zweihundert verschiedene Ausbildungsberufe, der Eintritt war frei.
Das Hauptziel der Burscheider Ausbildungsmesse sei es, junge Menschen, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, direkt mit Unternehmen und Institutionen in Kontakt zu bringen, erklärt Runge. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit zwischen der katholischen Jugendagentur und der Stadt Burscheid organisiert – beide bilden selbst auch aus.
Henry Wilke ist Stadtinspektoranwärter bei der Stadt Burscheid und hat einen Tipp: „Ich habe mir zuerst überlegt, ob ich eher etwas Theoretisches oder Praktisches machen möchte.“ Die Stadt bietet unter anderem eine dreijährige Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten oder eine zweijährige Ausbildung zum Stadtsekretärsanwärter an.
„Irgendwas mit Menschen“, möchte Alisha Dannemberg machen. Die 18-Jährige berät sich bei Tristan Eisfeld über die Ausbildung im Bereich Heilerziehungspflege. Eisfeld habe zunächst ein Praktikum in dem Bereich gemacht: „Die Vielseitigkeit der vielen verschiedenen Menschen, mit denen ich arbeite, liebe ich an meiner Ausbildung.“ Bereits im ersten Ausbildungsjahr seien hier 1100 Euro brutto als Gehalt drin, erklärt er.
Auch Gianna Zupancic (20) und Sarah Kelich (22) sind durch ein Praktikum ihrem Traumberuf auf die Schliche gekommen, sie wollten Kauffrauen werden und haben bei der Avea ihren Ausbildungsplatz im Büromanagement gefunden. „Besonders das Miteinander bei der Avea schätzen wir, dass man immer jemanden ansprechen kann.“ Für 2023 sucht die Avea noch Azubis als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, aber auch Elektrotechnikerinnen und -techniker in der Fachrichtung Betriebstechnik und Industriemechaniker und -mechanikerinnen.
Dannemberg zieht es aber doch zur Landespolizei NRW: „Wenn ich mich mal zurückerinnere, hatte ich schon immer einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“ Dazu käme der Wille, Menschen helfen zu wollen. „Dann ist man genau richtig auf einem der vielen verschiedenen Dienstwege bei der Polizei“, sagt Carsten Merkel, er ist Polizei Einstellungsberater für den Rheinisch-Bergischen-Kreis. Mit ihm kann die Abiturientin auf der Messe schon mal schusssichere Weste, Helm und Dienstwaffe ihres Traumberufs anprobieren: „Zweifel habe ich jetzt gar keine mehr.“
Um Platz für die Messe zu schaffen, wird das Megafon um ein großes Zelt und einen LKW-Anhänger erweitert, was die Fläche um etwa 200 Quadratmeter vergrößert. So reicht die Palette an Ausbildungsberufen vom Dienstleistungssektor, dem Gesundheits- und Sozialwesen, bis zu Handel, Handwerk, Industrie und IT. Auch haben die Garten- und Bauexperten Sieg + Partner einen Stand. Für Cian Conrad sei immer klar gewesen, dass er einen Job im Freien und im Grünen möchte, nun hat der 19-Jährige frisch die Prüfung zum Landschaftsgärtner absolviert: „Der Garten zu Hause war schon immer mein Ding, jetzt habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.“