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„Kunst im Schaufenster“Jährliche Ausstellung in Burscheid ist wieder eröffnet

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Kunst im Schaufenster in Burscheid: Das Schaufenster eines Kosmetikstudios.

Kunst im Schaufenster in Burscheid: Das Schaufenster eines Kosmetikstudios.

Mit einer großen Auswahl an verschiedensten Bildern ist in Burscheid „Kunst im Schaufenster“ gestartet.

Eine Meeresbucht im Schuhgeschäft? So etwas schafft nur Kunst. „Kunst im Schaufenster“, um genau zu sein. Bereits zum 32. Mal schmücken verschiedene Kunstwerke die Schaufenster der Burscheider Geschäfte. Bei der Volksbank geht die Sonne auf, im Schaufenster des Kosmetikstudios „Dorothee“ sitzen Insekten. In insgesamt 23 Ladenlokalen stellen 26 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus.

„Im Beethoven-Jahr hatten wir den Komponisten als zentrales Thema“, erklärt Organisatorin und Künstlerin Lore Beckers. In diesem Jahr gibt es kein Oberthema. „Alles ist frei, jeder malt, was er möchte“, so Beckers. Deshalb ist von abstrakter Kunst bis zum Stillleben alles in der Ausstellung zu finden. Der Leichlinger Axel Radermacher widmet sich sowohl der abstrakten als auch der gegenständlichen Kunst. Er kreiert seine abstrakten Bilder mit der Rakeltechnik.

Burscheid: Bürgermeister Runge eröffnet Ausstellung

„Bei dem Bild ‚Green Forest‘ sind 15 Farbschichten übereinander, teilweise gehen sie unter oder tauchen wieder auf“, Radermacher deutet auf das Kunstwerk, „das Orange war die erste Schicht und ist hier an manchen Stellen zu sehen.“ Bei der Rakeltechnik zieht Axel Radermacher Farbe mit eine Art breitem Spachtel über die Leinwand, an manchen Stellen bleibt die Farbe hängen, an anderen nicht, so entsteht ein Kunstwerk. Radermacher begeistert daran der Zufall, durch den die Bilder entstehen.

Die Reihe „Kunst im Schaufenster“ eröffnen Lore Beckers und Bürgermeister Dirk Runge im Innenhof der evangelischen Kirche in Burscheid. Dabei umrahmte das „Junior Orchester“ des „Orchesterverein Hilgen“ (OVH) die Veranstaltung mit Pop-Stücken. Dirigentin Heide Wendt betont vor dem Auftritt des Orchstesters die enge Verbindung von Kunst und Musik. „Musik ist auch eine Kunst, mit der man sich ausdrücken kann“, so Wendt.

Der Platz an der evangelischen Kirche ist gefüllt, rund 40 Menschen haben sich am Samstagmittag hier versammelt und möchten den Beginn der Ausstellung miterleben. Unter den Besucherinnen und Besuchern ist unter anderem Barbara Borkowski, die viele Jahre im Burscheider Altenzentrum tätig war. Dort hatte die Pensionärin auch Kunstausstellungen für die Besucher organisiert. „Kunst begleitet uns ein Leben lang“, findet Borkowski. Sie selbst besucht „Kunst im Schaufenster“ schon seit einigen Jahren. „Es ist schön, die Entwicklungen der Künstler zu sehen“, sagt sie.

Eine Künstlerin, die diese Entwicklungen noch vor sich hat ist Lotte Zyball. Die 15-Jährige ist die jüngste Ausstellerin und zum ersten Mal bei „Kunst im Schaufenster“ dabei. Sie hat ein abstraktes Ölgemälde im Fenster der Physiotherapiepraxis „Borbe“ ausgestellt, welches den Titel „Petterson und Findus“ trägt. Vierzehn Stunden hat sie für die Fertigstelltung des Kunstwerks gebraucht.

Ihr Mutter hatte die Idee, dass Lotte ihre Kunst auch öffentlich präsentieren kann, weil sie sich objektiveres Feedback von außerhalb der Familie gewünscht habe. Lottes Werke entstehen laut eigener Aussage aus Emotionen heraus. „Ich suche nicht wirklich nach Motiven, ich male, wenn ich etwas im Kopf habe“, sagt die Schülerin. Das Malen sei für sie pure Erholung. „Es ist eine Pause vom alltäglichen Leben, ich kann mich darauf konzentrieren und dann ist alles andere belanglos.“