Am vergangenen Samstag fand das jährliche Serenadenkonzert in der Burscheider Kirchenkurve statt und lockte viele Musikbegeisterte an.
SerenadenkonzertOrchesterverein Hilgen begeistert in Burscheider Kirchenkurve
Es ist komplett dunkel. Lebhafte Melodien aus der Operette „Die lustige Witwe“ klingen durch die Burscheider Kirchenkurve. Dazu erscheint hinter den Musikerinnen und Musikern, auf der Wand der evangelischen Kirche, ein buntes Farbenspiel. Die Zuhörer ist begeistert. „Das Zusammenspiel von Musik und Kulisse ist großartig“ und „eindrucksvoll, schön, die Leute so gebannt zu sehen“, kommentiert eine Besucherin des Konzerts das Geschehen.
Am vergangenen Samstag war es wieder so weit: Das jährliche Serenadenkonzert des Orchesterverein Hilgen (OVH) stand an. Zu dem Konzert, das seit vielen Jahren fester Bestandteil der Burscheider Kulturszene ist, hatten sich auch an diesem Samstag viele Zuhörerinnen und Zuhörer in der Kirchenkurve versammelt. „Das ist eine fantastische Kulisse, ein schönes Burscheider Eckchen. Wir spielen gerne mal ‚unterhaltende Literatur‘, deshalb kommen auch die Menschen zu uns, die ernste Musik nicht so anspricht“, begründet Martin Mudlaff, Vorsitzender des OVH, die positive Resonanz zum Konzert.
Der Schwerpunkt des Programms lag in diesem Jahr auf Unterhaltungsmusik. „Wir haben ein bisschen Operette dabei, ein bisschen Jazz – Gefälliges fürs Ohr“, sagt der Klarinettist. Das „Junior Orchester“, unter der Leitung von Heide Wendt, eröffnet das Konzert mit Pop-Stücken wie „Smooth criminal“ von Michael Jackson. Leider besteht das Orchester nur noch aus wenigen Kindern, sodass es von Jugendlichen des „Jungen Orchester“ unterstützt werden muss.
Anschließend spielt das „Junge Orchester“, unter anderem ein „Star Wars“-Medley und eine Zusammenstellung von Erfolgshits der Gruppe „Coldplay“. Doch auch das „Junge Orchester“ ist auf Unterstützung angewiesen, sodass sich unter die Jugendlichen auch einige OVH-Mitglieder gemischt haben.
„Die Nachwuchssorgen ziehen sich durch die Orchester. Wenn es im ‚Junior Orchester‘ Probleme gibt, dann gibt es die später auch im ‚Jungen Orchester‘ und wenn es im ‚Jungen Orchester‘ zu wenig Musiker gibt, wird das auch der OVH zu spüren bekommen. Im OVH sieht es momentan allerdings ganz gut aus. Wir haben das Glück, dass wir viele Musikerinnen und Musiker aus der Umgebung anziehen, die Lust haben, bei uns mitzuspielen“, erklärt Martin Mudlaff.
Mit Stücken wie „My fair lady“, Brahms´ „Ungarischer Tanz Nummer 5“ und „Funiculi Funicula“ lockt der OVH Besucher jeder Altersgruppe an. Es kommen Stammgäste, aber auch Zuhörer, die das Konzert zum ersten Mal besuchen. Ein Burscheider Ehepaar war laut eigener Aussage schon über zehnmal bei der „Sommer Serenade“. „Dieses Jahr ist das Konzert später“, merkt das Paar an, denn im vergangenen Jahr hatte die Veranstaltung im Juni stattgefunden. „Jetzt ist es noch schöner, mit der einbrechenden Dämmerung“, finden sie. Der OVH begeistert sie jedes Mal von neuem.
„Die Professionalität ist einzigartig, wir sind hier in Burscheid, nicht in New York, das ist unheimlich professionell, sie spielen mit so viel Herzblut“, sagt das Ehepaar. Zu den Stammgästen gesellten sich auch einige neue Gesichter. Zwei Jugendliche sind durch Zufall vorbeigekommen und hören nun gebannt den Klängen zu. „Sie spielen Stücke, die ich kenne, das gefällt mir gut“, sagt ein Jugendlicher. „Musik spielt eine große Rolle in meinem Leben, ich höre täglich Musik, durchaus auch klassische. Nächstes Jahr komme ich gerne wieder, es ist sehr unterhaltsam.“
Gleichzeitig nutzt Klaus Perthel aus dem OVH das Serenadenkonzert auch für eine Ankündigung und verteilt Flyer unter den Besuchern. Er organisiert, gemeinsam mit der „Orchesterschule Burscheid“, Burscheids ersten Musikpreis. Kinder, Jugendliche, Erwachsene – alle können teilnehmen und sich auf ihrem Instrument beweisen. Die Früchte ihrer Arbeit präsentieren die Musikerinnen und Musiker am 16. September um 15 Uhr in der evangelischen Kirche in Burscheid. Der Eintritt es frei. Der Musik des OVH können alle begeisterten Fans am 25. November wieder lauschen. Dann stellen sie ein neues Programm im Altenberger Dom vor.