Seit gut einem halben Jahr verbindet die Schnellbuslinie Leverkusen, Burscheid und Wermelskirchen.
VerkehrBürger für Burscheid kritisieren Schnellbus nach Leverkusen
Als „Flinker Pendler“ vorgestellt, verbindet seit einem halben Jahr, genau genommen seit dem 7. August 2023, die Schnellbuslinie X24 die Städte Burscheid, Leverkusen und Wermelskirchen. Die Fraktion Bürger für Burscheid zieht nun eine erste Bilanz und kritisiert: „Nach unserem subjektiven Eindruck sind die Busse besagter Linie meist nur mit wenigen Fahrgästen besetzt“, sagt Michael Baggeler, Fraktionsvorsitzender.
Das wundere ihn allerdings nicht, denn diese „vermeintliche Schnellbuslinie“ ergebe nur bedingt Sinn. Das liege daran, dass der Verknüpfungspunkt an der Bürgermeister-Schmidt-Straße nicht vom X24 angefahren werde, sondern nur die Haltestelle Kaltenherberg, bevor der Schnellbus auf die Autobahn auffahre, „beziehungsweise von Autobahn kommend direkt die Haltestelle Kämpchen bediene“.
Burscheid: BfB sieht Nachteile für den ÖPNV
Baggeler erklärt: „Kaum ein ÖPNV-Nutzer in Burscheid-Mitte, der nach Leverkusen-Mitte möchte, setzt sich erst in die Linie SB24 Richtung Wermelskirchen, um dann in Kaltenherberg in die X24 umzusteigen.“ Stattdessen könne er oder sie direkt mit der SB24 nach Leverkusen-Mitte fahren.
Weitere Nachteile laut BfB: Fahrgäste aus Burscheid-Mitte oder aus dem Westen der Stadt, die zum Beispiel die Ziele Tente oder Unterstraße hätten, müssten in die 260 umsteigen, weil die SB24 zwischen Hilgen und Wermelskirchen-Busbahnhof an keiner Haltestelle mehr halte. Die Fraktion möchte von der Verwaltung wissen, wie hoch die Kosten für den Rheinisch-Bergischen Kreis bei der Unterhaltung des Schnellbusses X24 sind. Denn die Stadt Burscheid sei über die Kreisumlage schließlich indirekt an den ÖPNV-Kosten beteiligt. Außerdem interessiert die BfB, wie oft der Schnellbus bei Stau statt auf der Autobahn auf der Landstraße zwischen Burscheid und Opladen fährt.
Eine Sprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises teilt zur Nutzung des Linie X24 mit: „Ein neues Angebot braucht immer etwas Zeit, bis es von den Fahrgästen voll angenommen wird.“ Ob der Eindruck der BfB stimme, kann sie weder bestätigen noch dementieren: „Bisher verzeichnen wir teilweise Fahrten mit vielen Fahrgästen, aber auch noch solche mit Nachholbedarf.“
Nach einem Jahr soll eine erste Bilanz gezogen werden, das habe die Kreispolitik beschlossen. Den entsprechenden Bericht erwartet die Sprecherin im dritten Quartal dieses Jahres. Darin könnten auch Vorschläge enthalten sein, wie man die Linie noch anpassen könne. „Um die Attraktivität des Schnellbusses noch weiter zu erhöhen, arbeiten wir daran, ihn noch besser mit unseren anderen Buslinien und Mobilitätsangeboten zu verknüpfen. Die Verkehrsunternehmen RVK und wupsi werden den X24 in den nächsten Wochen noch einmal gezielt bewerben. Auch im Rahmen unserer Kommunikationskampagne werden wir den X24 perspektivisch aufgreifen, um den Bekanntheitsgrad zu erweitern“, heißt es aus dem Kreishaus.