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Bus- und ReiseunternehmenWiedenhoff Reisen feiert 100-jähriges Bestehen

Lesezeit 3 Minuten
Ein schwarz-weiß Bild zeigt einen alten Bus und einen Teil der Familie Wiedenhoff.

Historisches Bild: Der erste Bus des Unternehmens Wiedenhoff, der 1924 zwischen Witzhelden und Solingen fuhr. (Archivbild)

Der erste Bus des Unternehmens nahm am 1. Februar 1924 seine erste Fahrt auf und bot zehn Sitzplätze.

Am Donnerstag wird das Busunternehmen Wiedenhoff Reisen mit Sitz in Burscheid 100 Jahre alt. Wiedenhoff Reisen ist spezialisiert auf Busreisen, Gruppenreisen und Buscharter – und kann dieses Jahr unter dem Motto „Fortschritt aus Erfahrung“ feiern.

Die Geschichte des Busunternehmens nahm ihren Anfang im Winter 1924, als der damalige Bürgermeister von Witzhelden, Gustav Marquardt, das Haus der Familie Wiedenhoff in Witzhelden betrat. Der Bürgermeister wollte nämlich ein funktionierendes Verkehrsnetz erarbeiten und nahm dafür die Wiedenhoffs ins Visier. Auf dem Gelände der Familie stand ein umgebauter Funkwagen, ein ehemaliges Militär-Fahrzeug, das die Brüder zum Buttertransport nutzen wollten.

Erster Wiedenhoff-Bus bot zehn Sitzplätze und fuhr im Jahr 1924

Gustav Marquardt hatte einen anderen Plan im Sinn und überzeugte die Brüder Otto und Leo Wiedenhoff, den Buttertransport beiseitezulegen und stattdessen eine Omnibuslinie zu betreiben. Seine erste Fahrt machte der „Oldie von der Front“ schließlich am 1. Februar 1924. Der Wagen war ausgestattet mit einigen Glasscheiben, zwei Holzbänken und bot damit zehn Sitzplätze. Er fuhr auf der Linie von Witzhelden über Hilgen nach Solingen und zurück.

„Die Fahrgäste saßen gedrängt zwischen Körben, Kisten und Kästen, und das Gefährt donnerte mit 20 PS die Höhen des Bergischen Landes hinauf“, heißt es in der Chronik des Unternehmens. „Wurde es zu steil, war »Marscherleichterung« durch Aussteigen der Fahrgäste an der Steigung Ehrensache.“

Vor der Buslinie fuhren Pferde-Busse und Postwagen

Schnell entwickelte sich das neue Busunternehmen damals weiter. Im April 1924 gab es den neuen, modernen Dixi-Omnibus mit lederbezogenen Polsterbänken, elektrischer Innen- und Außenbeleuchtung, Entlüftungsklappen und Sirene. Dem ersten folgten bald vier weitere Dixis. Das Unternehmen, damals noch „Kraftverkehr Gebr. Wiedenhoff“, erarbeitete sich so bald einen unverzichtbaren Stellenwert in der Region. Wirtschaftlich war das Unternehmen jedoch damals auf Kredite angewiesen, um entsprechend dem Verkehrsaufkommen zu investieren. Denn vor der Buslinie der Wiedenhoffs hatten noch Postwagen und Pferdebus-Linien für den Personenverkehr auf den Straßen zwischen den Gemeinden gesorgt.

Wiedenhoff betreibt auch Schulbusse

Inzwischen ist Wiedenhoff nicht mehr nur ein Linienbus zwischen den Gemeinden. Der inzwischen moderne „grüne Bus“ kann auch für Städtereisen, Urlaubsfahrten oder Tagesausflüge gebucht werden. Zudem betreibt das Unternehmen einige Schulbuslinien in Leverkusen und Umgebung. Angebote für Reisen und Fahrten zum Beispiel nach Tirol, Mallorca, Bad Kissingen oder in den Spreewald finden Interessierte auf der Webseite des Busunternehmens.

Obwohl das Traditionsunternehmen auf so einige Erfolge in seiner hundertjährigen Geschichte zurückblicken kann, lief natürlich auch nicht immer alles glatt. So musste das Unternehmen die Buslinien 239/240, 250, 252, 255 und N8 an die Wupsi abtreten.

Im vergangenen Jahr kam es zudem zu einem Unfall, in den ein Bus des Unternehmens involviert war. Ein Reisebus von Wiedenhoff, der eine Schulklasse aus Leichlingen zu ihrem Ausflugsziel am Blauen See in Ratingen gebracht hatte, wurde auf einem Bahnübergang von einem Güterzug erfasst.

Glücklicherweise waren die Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt des Unfalls schon abgesetzt worden – und auch der Busfahrer konnte aus dem Fahrzeug aussteigen, bevor der Güterzug den Bus traf. Der Schaden wurde jedoch auf mindestens 50.000 Euro beziffert.

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