Ein Auto zerschneiden, einen Feuerwehrschlauch benutzen und Einsatzwagen fahren – das Angebot auf dem Burscheider Feuerwehrfest kam gut an.
Tag der offenen TürBurscheids Kinder fühlen sich einen Tag lang wie Feuerwehrleute
Wo hat man schon einmal die Möglichkeit, ein Auto zu zerschneiden? Einen Feuerwehrschlauch zu bedienen? Oder mit dem Einsatzwagen und Martinshorn durch Burscheid zu fahren? Diese Angebote gibt es wohl nur am Tag der offenen Tür der Feuerwehr. Viele Burscheiderinnen und Burscheider nutzen am Sonntag die Gelegenheit und besuchen die Feuerwache.
Schon ist zu erkennen, dass heute irgendwas anders ist in der Burscheider Innenstadt: Der Korb eines Leiterwagens biegt sich quer über die Bürgermeister-Schmidt-Straße. Folgt man diesem Wegweiser, bietet sich der Anblick eines Wimmelbildes: Kinder bestaunen die Werkzeuge, die sich in einem geöffneten Einsatzwagen befinden, ein Besucher trennt gerade eine Tür aus einem Auto, während andere begeistert zuschauen, Kinder springen vergnügt auf einer Hüpfburg und irgendwo tönt ein Martinshorn.
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Burscheid scheinen nichts vergessen zu haben, um für jede Menge Unterhaltung zu sorgen. Für die Kinder gibt es einen Parcours mit verschiedenen Stationen: Sie können eine Runde Feuerwehrauto fahren, sich an einer Knotenwand probieren oder beim Memory die passenden Werkzeuge unter Pylonen suchen. Außerdem versuchen sie, beim Schlauchkegeln möglichst viele Flaschen zu erwischen oder mit einem Wasserstrahl ein kleines Auto ins Rollen zu bringen.
Die dreijährige Marie beweist an dieser Station gerade ihr Können und richtet gemeinsam mit ihrer Mutter den Wasserstrahl auf das rollende Auto. Leonie ist schon einen Schritt weiter: Sie hat alle Stationen des Parcours abgeschlossen. Für ihren Verdienst zeichnen die Feuerwehrleute sie mit einem Feuerwehrpass und Aufklebern aus. Und: Sie darf in Feuerwehrschutzmontur ein Erinnerungsfoto machen.
Burscheid: Jugendfeuerwehr betreut Parcoursstationen
Die Parcoursstationen betreuen Kinder von der Jugendfeuerwehr. Arne und Tobias leiten die Kinder beim Werkzeugmemory an. Neugierig drehen die Kinder die Pylonen um und auch wenn ein großes Durcheinander entsteht und auch mal mehr als zwei Pylonen umgedreht werden, freuen sich am Ende alle Kinder. Auch Arne und Tobias macht die Betreuung der Stationen Spaß. Sie sind seit zwei Jahren bei der Jugendfeuerwehr. „Ich bin auch über ein Stadtfest dazu gekommen“, erinnert sich Arne.
Sich zu präsentieren und möglicherweise neue Mitglieder zu gewinnen, ist auch das Ziel der Veranstaltung, erklärt Pressesprecher Jens Knipper. Während bei der Jugendfeuerwehr aufgrund der Auslastung der Betreuer der Aufnahmestopp erreicht ist, gibt es bei den Erwachsenen noch Luft nach oben. „Man kann nie genügend Mitglieder haben und Verfügbarkeit ist immer ein Problem“, sagt Knipper, „noch lässt es sich handhaben, aber es könnte besser sein, ganz klar“. Denn es zeichne sich zudem ein Trend steigender Einsatzzahlen ab: Die Feuerwehr habe immer häufiger mit Stürmen und Starkregen zu kämpfen.
Spätestens in ein paar Jahren könnte sich die Nachwuchssorge allerdings erledigt haben, denn die Kinder sind begeistert von den Aufgaben der Feuerwehr. Sie scheinen es kaum abwarten zu können, selbst aktiv zu werden. „Die Kinder lieben es, dass sie sich nicht nur alles anschauen, sondern es auch ausprobieren können“, sagt eine Mutter aus Hilgen. Eine andere Burscheiderin geht selbst auf das Fest, seitdem sie ein Kind ist, mittlerweile ist sie 39. „Mein achtjähriger Sohn fährt besonders gerne Feuerwehrauto“, erzählt sie. Sie selbst trifft hier gerne Bekannte wieder. Ihre siebenjährige Tochter findet: „Die Lose sind das Beste.“ Und so bietet das Event wohl einen Reiz für Klein und Groß.