Die evangelischen Kirchen in Wermelskirchen und Burscheid sind beteiligt, ebenso die Flüchtlingshilfe „Willkommen in Wermelskirchen“.
Für VielfaltInstitutionen in Burscheid und Wermelskirchen rufen zu Sternmarsch auf
Im Frühjahr waren deutschlandweit Hunderttausende, wahrscheinlich Millionen, Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus zu setzen. Aufgeflammt waren die Proteste, nachdem das Recherchenetzwerk „Correctiv“ veröffentlicht hat, dass sich bei einem Geheimtreffen in Potsdam rechte und rechtsextreme Kräfte getroffen und über eine sogenannte „Remigration“ diskutiert hatten. Inzwischen sind die meisten Proteste abgeflacht.
In Burscheid, sagt Pfarrerin Annerose Frickenschmidt, habe es aber bis in den Mai hinein immer wieder solche Veranstaltungen gegeben. Organisiert von verschiedenen Gruppierungen in der Stadt. Jetzt stellt sie selbst etwas auf die Beine und hat dafür Dorothea Hoffrogge von der evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen und Jochen Bilstein von der Flüchtlingshilfeorganisation „Willkommen in Burscheid“ dazu geholt. Gemeinsam organisieren die drei einen Sternmarsch unter dem Motto: „Gemeinsam Vielfalt leben, Demokratie stärken, wählen gehen“.
Burscheid: Sternmarsch mit Abschluss in Hilgen
Der Sternmarsch ist für Samstag, 8. Juni, geplant. Ganz bewusst einen Tag vor der Europawahl. „Wir können nicht warten, dass Demokratie geschieht“, sagt Annerose Frickenschmidt. Man müsse etwas tun. Hoffrogge meint, es gehe darum, das Bewusstsein der Proteste aus dem Frühjahr zu erhalten: „Haltung zeigen, ein Gesicht zeigen“, müsse man, sagt sie. Bilstein weist darauf hin, dass man bei aller berechtigten Sorgen der Menschen darüber, wie die vielen Geflüchteten unterzubringen seien, sich das gute Zusammenleben bewahren müsse. Sich abzuschotten, wie es andere europäische Länder inzwischen vorhaben, stehe im Widerspruch zum Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Geplant ist, um 11 Uhr an zwei Standorten loszugehen: am Megafon in Burscheid und am ehemaligen Obi in Tente in Wermelskirchen. Nach etwa einer Stunde, vielleicht dauert es auch ein bisschen länger, trifft sich die Gruppe auf dem Raiffeisenplatz in Hilgen. Dort gibt es eine Abschlusskundgebung mit Bühne, Rednern und Livemusik. Die drei hoffen auf mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Platz fasse rund 3000 Leute. Platz ist also da. Und bisher habe man viele positive Rückmeldungen erhalten.
Hoffrogge, Frickenschmidt und Bilstein rufen dazu auf, ein Zeichen zu setzen ob der Gefahr von Rechts. Wobei, das betont Frickenschmidt immer wieder, es gehe ihnen eher darum, „für“ etwas zu sein. Für Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben.