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UmzugWarum in Burscheid ein Autohaus auf kostbares Gewerbeland darf

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf das Gelände des Gutshofs Linde, der dem Autohaus Luchtenberg weichen soll.

Ein paar Autos hat Luchtenberg schon abgestellt auf dem alten Gutshof Linde vis-à-vis des Gewerbegebiets.

Der Luchtenberg-Umzug schafft Platz in der Innenstadt. Deshalb ist der Rat dafür.

15.000 Quadratmeter Gewerbegrundstück – in der flächenmäßig kleinsten Kommune des Rheinisch-Bergischen Kreises ist das überaus wertvolles Land. Ist es richtig, das einzusetzen, um ein Autohaus umzusiedeln? Oder muss man nicht zusehen, dass auf so viel Platz Gewerbe angesiedelt wird, das mehr Arbeitsplätze schafft? Im Bündnis für Burscheid (BfB) wurde diese Frage offenbar diskutiert. Michael Baggeler, der die Stadtratsfraktion der Wählervereinigung führt, machte das jetzt deutlich.

Im Autohaus Luchtenberg kämpft man schon lange mit der sehr beengten Lage an der Höhestraße. Der Betrieb, der sich bis zur Altenberger Straße zieht und einen Ausläufer zur Rat-Deycks-Straße hat, sei „so kaum noch sinnvoll zu betreiben“, so die Beschreibung von Bürgermeister Dirk Runge. Das Grundstück in Linde/Irlen, auf dem derzeit noch der Gutshof Linde steht, böte dem Traditionsunternehmen die Möglichkeit, großzügig neu zu bauen – wenn das große Gehöft mal abgebrochen ist.

Chance für die Innenstadt gibt den Ausschlag

Der Gutshof im Fachwerkstil sieht älter aus als er ist, haben Denkmal-Fachleute ermittelt. Trotzdem wäre sein Abbruch ein Verlust. Auch das sei in der BfB-Fraktion angeklungen, ergänzte Baggeler am Donnerstagabend im Stadtrat. Mit Blick darauf, wie kompliziert es vor einigen Jahren war, in Linde/Irlen Platz für Gewerbe auszuweisen, stellt sich aus BfB-Sicht auch die Frage, ob die Erweiterung nicht besser zu nutzen sei als nur für das Autohaus Luchtenberg.

In Ordnung sei das nur, wenn durch den Wegzug aus der Burscheider Stadtmitte dort gute Möglichkeiten zur Stadtgestaltung ergeben, so Michael Baggeler. Es sei „wichtig, Klarheit über die Entwicklung am jetzigen Standort zu haben“, so der BfB-Fraktionschef. Die ist aber bisher allenfalls in Umrissen zu erkennen. Was der Bürgermeister normal findet. Aber auch Dirk Runge lässt erkennen, dass man im Rathaus mit dem Autohaus eng zusammenarbeiten will, um auf dem Grundstück schräg gegenüber guten Städtebau betreiben zu können, der auch in das Entwicklungskonzept passt. „Wir gehen davon aus, dass das so funktioniert“, sagte Runge im Stadtrat.

Zunächst aber muss Luchtenberg einen Bebauungsplan für das Land machen lassen, auf dem der Gutshof steht – und bereits einige Neuwagen, die in der Innenstadt keinen Platz mehr haben. Dieses Verfahren kann angeschoben werden, nachdem auch der Stadtrat „Ja“ gesagt hat. Auch mit den Stimmen des Bündnisses für Burscheid.