Das Unternehmen würde gerne zum ehemaligen Gutshof Linde umziehen. Dafür muss das Gewerbegebiet dort erweitert werden.
GewerbeWie sich das Burscheider Autohaus Luchtenberg aus städtischer Enge befreien will
Vor gut 70 Jahren sah es an der Höhestraße noch völlig anders aus. Inzwischen aber ist das Autohaus Luchtenberg eingezwängt von Wohnhäusern. Vernünftige Betriebsabläufe seien da kaum noch möglich, heißt es. Schon seit einiger Zeit stehe das Unternehmen daher mit der Stadtverwaltung in Kontakt, um einen anderen Standort ausfindig zu machen. Im Rathaus sieht man das Problem auch. Die innenstadtnahe Lage führe „zu Störungen der Nachbarschaft und der öffentlichen Ordnung“, etwa wenn Autos angeliefert werden, heißt es in einer Vorlage der Stadtverwaltung. Sie passierte am Donnerstagabend den Stadtentwicklungsausschuss.
Ein neues Betriebsgelände im Burscheider Stadtgebiet hat man sich bei Luchtenberg schon ausgeguckt – und ein paar Autos dort abgestellt. Es liegt südlich des Gewerbegebietes Linde/Irlen und böte mit rund 15.000 Quadratmetern genug Platz, um die Burscheider Standorte in einem Neubau zu zentralisieren. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist das eine gute Idee: Ein Autohaus sei „eine sinnvolle Erweiterung“ des Gewerbegebiets. Erst recht, weil das Areal schon durch eine Straße erschlossen ist: Das fragliche Grundstück liegt auf der anderen Straßenseite.
Auch das jetzige Grundstück soll entwickelt werden
Ende März habe Luchtenberg beantragt, für das Grundstück einen Bebauungsplan aufzustellen, so die Stadtverwaltung. Sechs Wochen später gab es Zustimmung von den Politikern für einen städtebaulichen Vertrag zwischen dem Unternehmen und der Stadt. Darin verpflichtet sich Luchtenberg, das Projekt anzugehen. Und: Es gibt einen Passus in der Übereinkunft, dass das heutige Grundstück zwischen Höhe- und Altenberger Straße „städtebaulich entwickelt“ werden soll, sobald Luchtenberg an die B 51 umgezogen ist. Details sollen in einem weiteren Vertragswerk festgeschrieben werden.
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Daraufhin wurde in der Stadtverwaltung mit der Ausarbeitung des Plans begonnen. Weil ein Teil des Gebiets derzeit noch als „landwirtschaftliche Fläche“, ein anderer gar als Bereich „zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ ausgewiesen ist, muss auch der Flächennutzungsplan verändert werden. Derzeit trifft die Beschreibung noch zu: Auf dem Grundstück steht mit dem Gutshof Linde eine komplette Hofstelle mit Fachwerk-Wohnhaus, sehr großem Stall und Scheune.
Fachwerk-Gutshof kann abgerissen werden
Ob das alte Gehöft Denkmalwert hat, ist abgeklärt: Bedienstete der Stadtverwaltung und des Amts für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland hätten die ehemalige Hofstelle besichtigt und sich einen Eindruck verschafft. Das Ergebnis: „Grundsätzlich“ handele es sich beim ehemaligen Gutshof Linde „fraglos um ein historisch interessantes Ensemble – allerdings konnte kein abschließender Denkmalwert bescheinigt werden“.
Der Gutshof mache zwar „einen historischen Eindruck“, sehe außen nach frühem, innen nach spätem 19. Jahrhundert aus. Aber laut Bauakten sei er „erst nach 1936 errichtet“ worden. Das reicht den Experten nicht für Denkmalschutz.