StädtebauWarum es so schwer ist, bei Burscheids Entwicklung zu sparen

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Blick in den Luchtenberg-Richartz-Park in der Burscheider Innenstadt.

Auch am Luchtenberg-Richartz-Park neben dem künftigen Kulturforum soll noch etwas getan werden.

CDU und Bündnis für Burscheid wollen sparen. Dabei gerät das viele Millionen teure Konzept zum Stadtumbau in den Blick.

Die Haushaltslage ist angespannt; wieder gibt es ein Defizit in Burscheids Budget. Die beiden großen Ratsfraktionen von CDU und Bündnis für Buscheid haben schon im Frühjahr nach Sparmöglichkeiten gefragt. Und dabei den viele Millionen schweren Umbau der Innenstadt und die im Vergleich weitaus weniger aufwendige Umgestaltung des Zentrums von Hilgen ins Visier genommen.   

Für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am kommenden Dienstag hat die Verwaltung Antworten vorbereitet. Tenor: Ein Ausstieg bringt nichts. Stand jetzt wird Burscheids Stadtumbau-Programm rund 17,5 Millionen Euro kosten, das sind 3,3 Millionen mehr als 2016 absehbar waren. Im Licht der Krisen, die es seitdem gab, erscheint das überschaubar. 

Nur ein Projekt ist abgeblasen

Eine Sache ist tatsächlich weggefallen: Der frühere Aldi-Standort an der Hauptstraße soll jetzt nicht mehr umgestaltet werden. Der Besitzer des Grundstücks verfolge inzwischen andere Pläne, lautet die Erklärung aus dem Rathaus. Folglich sollen nur noch der Marktplatz, die Kirchenkurve und die Untere Hauptstraße angefasst werden, „wenn möglich ohne vollständigen Straßenausbau“. Damit ließe sich in diesem Bereich der Kostenrahmen von 2016 halten, der bei rund 2,8 Millionen Euro lag. 60 Prozent davon könnten als Zuschuss des Landes fließen, die Stadt müsse somit noch gut 1,1 Millionen finanzieren, steht in der Vorlage.  

Einsparpotenziale sieht man im Rathaus allerdings „kaum“: Die gut 470.000 Euro für den Platz an der Montanusstraße seien schon geflossen, die Einrichtung des Baufelds, die Anbindung an den Panorama-Radweg und der Bau des Platzes – dafür werden gut 1,6 Millionen Euro fällig – seien schon „zum größten Teil“ abgerechnet. Dass die Stadt den Platz oberhalb der Tiefgarage des Einkaufszentrums bezahlt, wird noch einmal erklärt: Es gehe um „ein einheitliches und stimmiges städtebauliches Gesamtbild zwischen der oberen und mittleren Hauptstraße, der westlichen Montanusstraße und des noch umzugestaltenden Luchtenberg-Richartz-Parks sowie des öffentlichen Platzes“.

An Burscheids Montanusstraße soll der große Wurf gelingen

Für die Umgestaltung der Montanusstraße, die 1,3 Millionen Euro kosten soll, sei die Ausführungsplanung vergeben und Aufträge mit einem Volumen von gut 55.000 Euro unterzeichnet. Das sei „ein erheblicher Teil“. Mit Blick auf das „Montanus-Quartier“ will die Stadtverwaltung den Umbau des Umfelds auch durchziehen.   

Sperrung des Balkan-Radwegs in Burscheid

Beim Bau des Montanus-Quartiers, für den die Balkan-Trasse gesperrt ist, gibt es Verzögerungen. Aber am Kernprojekt der Innenstadt-Belebung wird nicht gerüttelt.

Auch die Außenanlagen des früheren Hauses der Kunst müssten neu gestaltet werden. Für den Betrieb des weitaus größeren Kulturforums müsse zwingend ein neuer Vorplatz her. Dessen Bau dürfte rund 1,1 Millionen Euro kosten. 

Bleibt Hilgen: Der zentrale Platz des Ortes soll auch aufgewertet werden. Dafür fallen 410.000 Euro für Grunderwerb und Umbau an. Dazu kommen 160.000 Euro für Planung und die Steuerung des Ablaufs. Die Summe, so die Einschätzung im Rathaus, „ist eher gering und in Anbetracht der Bedeutung der Maßnahme eine Einsparung nicht zu empfehlen“.  

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