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Innenstadt BurscheidAusschuss gibt Bebauung Montanusstraße für Offenlage frei

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Entwurf des neuen Burscheider Einzelhandelskomplexes zwischen Montanusstraße (rechts) und Radweg (links).

Der Entwurf des neuen Burscheider Einzelhandelskomplexes zwischen Montanusstraße (rechts) und Radweg (links) sieht begrünte Dächer und eine lockere Bebauung vor.

An der Montanusstraße hat ein privater Investor Großes vor. Im Juli haben aber erstmal erneut die Burscheiderinnen und Burscheider das Wort.

Wohn- und Geschäftshäuser sollen entlang der Montanusstraße auf insgesamt 1,3 Hektar Fläche entstehen. Das Ganze mit viel Grün und Fotovoltaikanlage auf Teilen der Flachdächer, mit Tiefgarage und allein auf rund 2000 Quadratmetern auch neuen Wohnungen. Doch bis es soweit ist, muss das gesamte Projekt, das auch Teil des Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzeptes für die Burscheider Innenstadt ist, erst einmal vom zuständigen Stadtentwicklungsausschuss und vom Stadtrat beraten werden.

Am Dienstagabend war die Reihe am Stadtentwicklungsausschuss. Er beschloss am Ende einstimmig, den Bebauungsplan Nr. 97 „Zentrumserweiterung Montanusstraße“ erneut offenlegen zu lassen. Zuvor gab es über die Frage, wie der Fahrradweg Balkantrasse im B-Plan eingestuft wird, nach Angaben von Kirsten Kühn – sie ist Fraktionsvorsitzende der SPD und Mitglied im Ausschuss – eine hitzige Debatte.

Die SPD und mit ihr zwei Ratsherren der CDU hätten es vorgezogen, wenn die Fläche der Balkantrasse, die das zu bebauende Areal nach Norden begrenzt, als Verkehrsfläche im Plan ausgewiesen worden wäre. Und nicht als Grünfläche, wie es aktuell der Fall ist. Das hätte jedoch eine möglicherweise mehrmonatige Verzögerung nach sich gezogen, weil für die Adressierung einer Verkehrsfläche im B-Plan andere Regeln gelten als für Grünflächen. Am Ende unterlag daher die SPD mit diesem Vorstoß.

Die Balkantrasse ist im Abschnitt des B-Plangeländes bereits seit 2. Mai gesperrt. Die Sperrung wird bis zur Fertigstellung des Projektes dauern.

Baubeginn ist für Frühjahr 2024 vorgesehen

Bereits jetzt steht fest, dass es in dem Gebäudeensemble einen Edeka-Supermarkt und eine Filiale des Drogeriemarktes dm geben wird. Die Verträge dazu hat der Essener Immobilienunternehmer Marc Wierig nach Kühns Kenntnis bereits unterzeichnet. Wierig ist der Investor, der sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt hatte. Eine Apotheke, ein Café, ein weiterer Einzelhändler und Gastronomie sollen das Angebot an Waren und Dienstleistungen auf dem 1,3 Hektar großen Areal abrunden. In den Obergeschossen der Gebäude ist neben Wohnungen auch Platz für Arztpraxen und Büros geplant. Ausreichend Parkfläche für den zu erwartenden motorisierten Verkehr von Kunden, Patienten und Bewohnern der Gebäude soll eine Tiefgarage gewährleisten.

Bislang gibt es auf dem Gelände entlang der Balkantrasse vor allem Parkplätze und ein altes Bestandsgebäude. Das will die Stadt abbrechen lassen. Zuvor muss allerdings noch eine Gasleitung, die unter dem Gelände verläuft, verlegt werden. Das geschieht in diesen Wochen.

Der nächste Schritt ist nun, dass die Verwaltung die Öffentlichkeit über die bevorstehende zweite Offenlegung des Bebauungsplanes informiert. Das geschieht ab Freitag, 16. Juni. Den Juli hindurch haben dann Burscheiderinnen und Burscheider die Gelegenheit, ihre Anregungen und Einwände zu dem Bebauungsplan mitzuteilen. Voraussichtlich im Herbst wird der Stadtrat den B-Plan beschließen. Für das Frühjahr 2024 ist nach Informationen der Verwaltung der Baubeginn vorgesehen. Das gesamte Projekt soll im Sommer 2026 fertig sein.


SPD kritisiert die Umleitung für die Balkantrasse

Die SPD stört sich an der bisherigen offiziellen Umleitung für Radler auf der Balkantrasse in Richtung Leverkusen. Der Weg über Auf der Schützeneich und Pastor-Löh-Straße sei eng, zugeparkt und in Teilen schlecht einsehbar, sagte dazu Jörg Berwe, Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Stadtrat, auf Anfrage. Die Sozialdemokraten möchten deshalb, dass auch die Umleitung in Richtung Leverkusen – wie jene in Richtung Wermelskirchen – über die Montanusstraße ausgeschildert wird, wie sie dem Stadtentwicklungsausschuss in einem Antrag zur Kenntnis gab. Entscheidungen bezüglich des Verlaufs der Balkantrasse kann allerdings nur der Rheinisch-Bergische Kreis fällen: Die ehemalige Bahnstrecke ist ein überörtlicher Radweg.