Kinderkunsttage in BurscheidHier können sich Jugendliche künstlerisch austoben
Burscheid – Katzen wie Rosina Wachtmeister oder Pop Art wie Keith Haring haben 30 Nachwuchs-Kunstschaffende während der Kinderkunsttage im evangelischen Gemeindezentrum gemalt. Die Kinder verbrachten ihre zweite Ferienwoche mit Jugendleiterin Anke Theron-Schirmer und fertigten beeindruckende Werke, mal im Stil der berühmten Vorbilder, mal nach eigenen Ideen, an. Am Freitag unterstützte sogar ein Baumkletterer die jungen Künstler und Künstlerinnen und wickelte die Bäume um das Gemeindehaus in Hilgen mit Stoffen im gepunkteten Stil von Yayoi Kusama ein.
Anke Theron-Schirmers Konzept findet seit 30 Jahren großen Anklang in Burscheid. Nur weniger als die Hälfte aller Anmeldungen können berücksichtigt werden – wer zuerst kommt, malt zuerst. Bei der Jugendleiterin stellen die Kinder alle Werke selbst her, setzen sie nach ihren Vorlieben in Szene und präsentieren sie mit ihrem neu erlangtem Wissen. „Die Entwicklung im Selbstbewusstsein und der Kreativität, die die Kinder in der Woche durchmachen, ist beeindruckend“, sagt Anke Theron-Schirmer.
Lange Vorbereitung
Ein Team aus neun Helferinnen unterstützt sie bei der Planung und Ausrichtung der Kinderkunsttage. An fast 30 Sonntagen haben die Betreuenden telefoniert, sich getroffen und die diesjährigen Themen ausgearbeitet. Zuvor nahmen sie an einem Kurs zur Ausbildung von Jugendbetreuenden teil (Juleica), um optimal qualifiziert zu sein. Eine von ihnen ist Kathrin Jakob, die als Kind selbst Teilnehmerin und als Jugendliche dann Teamleiterin war. „Anke ist schuld daran, dass ich Kunst studiert habe“, sagt die heutige Mutter, die für die Ferienwoche aus ihrer neuen Heimat Belgien zurück nach Burscheid gefahren ist, um erneut als Teamleiterin die motivierten Kinder zu unterstützen. Mittlerweile ist sie Kunstlehrerin.
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Dank der aufwendigen Vorbereitung verwandelte sich auch diese Woche das Gemeindehaus wieder in ein großes Atelier. Floristenkrepp, Stoffe, Pappen, tubenweise Farben, meterlange Papierrollen und Stifte jeglicher Art warteten darauf, der Kreativität der Kinder Ausdruck zu verleihen. Wo sonst gebetet wird, stehen am Ende der Woche wirkungsvoll dekorierte Globen. In der Version der Welt der 8- bis 14-Jährigen schweben Schmetterlinge über die Kontinente. Und in detailvoll gebastelten Zauberwäldern aus Papier vermischen sich Grüntöne zu verwunschenen Fantasien und Unterwasserwelten öffnen blaue Universen.
Teilnehmende mehrere Male dabei
Neben dem Altar lehnen Kollagen à la Max Ernst. Mit einem beachtlichen Verständnis für Kunst greifen die Kinder die Vorlagen des Künstlers auf und arbeiten elegant ihren eigenen Touch ein. Auf den Fuß einer Nachttischlampe klebt Valentina alte Playmobilfigürchen und sprüht sie so an, dass sie nicht mehr als einzelne Männchen, sondern als neues Gesamtwerk erscheinen. Der neugestaltete Lampenfuß ist das Lieblingswerk der Neunjährigen dieser Woche. Wieso sie immer wieder teilnehmen möchte? „Weil es super cool ist!“
Vernissage ist am Samstag, 23. April, um 18 Uhr im Gemeindehaus Hilgen, Dünweg 11. Fingerfood und Getränke wird es wie auch bei einer Ausstellungseröffnung für ausgewachsene Kunstschaffende geben. Die Nachwuchs-Künstlerinnen und -Künstler übernehmen die Führung durch ihre Werke. Ihre Ergebnisse werden im Gemeindehaus noch bis zu den Sommerferien zu sehen sein.