Rathaus in SchockstarreWie es nach dem Tod von Stefan Caplan in Burscheid weitergeht
Burscheid – Nach dem Tod von Bürgermeister Stefan Caplan herrschte im Burscheider Rathaus am Montagmorgen Schockstarre. Die Fahnen wehen auf Halbmast. Vor dem Eingang haben Menschen Kerzen angezündet und Blumen abgelegt. Die Verwaltung schloss ihre Ämter um 9 Uhr kurzfristig für eine Gedenkstunde, zu der sich die bestürzte Belegschaft im Haus der Kunst einfand.
Gedenkminute im Burscheider Rathaus
Dort wurde eine Gedenkminute abgehalten, über das Geschehen informiert, eine hinterlassene Botschaft Caplans verlesen und der Trauer Raum gegeben. Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Verwaltungschefs hat auch enge Mitarbeiter völlig unvorbereitet getroffen, weil Caplan über seine Erkrankung Stillschweigen bewahrt hatte. Wie ernst es um ihn stand, wusste außer seinen Angehörigen fast niemand.
Dennoch mussten bereits organisatorische Anordnungen getroffen werden. Die Leitung der Burscheider Stadtverwaltung obliegt jetzt Dirk Runge. Der 52-jährige parteilose Leiter des Fachbereichs 2 ist 2017 vom Rat zum hauptamtliche Vertreter des Bürgermeisters bestellt worden. Er übernimmt nun auch den Fachbereich 1. Sein Vertreter ist in der Verwaltungsspitze Marc Baack, der Leiter des Fachbereichs 3.
Bei den repräsentativen Aufgaben werden in der nächsten Zeit vermutlich vermehrt die beiden vom Stadtrat gewählten ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen helfen, das sind Stella Ignatz (Bündnis für Burscheid), die kraft ihres Amtes vorübergehend auch den Vorsitz im Rat übernehmen wird, und Heidi Neumann (Grüne).
Wahl spätestens sechs Monate nach Tod des Amtsinhabers
Wann die Wahl eines Nachfolgers für Stefan Caplan erfolgt, ist noch offen. Der hauptamtliche Bürgermeister muss von der Bürgerschaft gewählt werden. Die Gemeindeordnung NRW sieht für den Fall eines Todes des Amtsinhabers vor, dass die Wahl spätestens sechs Monate später abgehalten werden muss. Das wäre Ende April 2022. Da am 15. Mai aber ohnehin Landtagswahlen anstehen, werden vermutlich wohl auch Überlegungen angestellt, beide Urnengänge an einem Tag anzusetzen.
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Diese Frage stand am Montag freilich noch im Hintergrund. Mit der Familie des verstorbenen Bürgermeisters sind Gespräche über eine offizielle Trauerfeier geführt worden. Sie soll es geben. Wann und wo diese abgehalten werden kann, ob die Stadt zu einer öffentlichen Gedenkstunde mit der Bürgerschaft einlädt oder in kleinerem Kreis, will Runge am Dienstag mit den Fraktionsvorsitzenden besprechen. Über einen Termin für die Beisetzung ist noch nichts bekannt.