Bahnhof Leichlingen25 neue Parkplätze für Pendler und andere Umsteiger
Leichlingen – Jetzt, wo so viele im Homeoffice arbeiten, Berufspendler zu Hause bleiben und auch niemand zum Shoppen nach Köln oder Düsseldorf fährt, herrscht am Bahnhof gähnende Leere. Die Parkplätze stehen leer, die wenigen Autos von Umsteigern kann man an zwei Händen abzählen. Aber das wird sich schnell wieder ändern, wenn der Ausnahmezustand der Corona-Epidemie endet.
Denn die Park-&-Ride-Plätze in der Umgebung des Bahnsteigs sind zu normalen Zeiten schon früh morgens überfüllt. Auf der Suche nach einem Abstellplatz kurven Autofahrer dann durch die umliegenden Wohnstraßen und auf die andere Seite der Bahnschranke, wo es kaum besser aussieht. Darum ist es für sie eine gute Nachricht, dass der obere Parkplatz neben der Landwehrstraße um ein Drittel der bisherigen Fläche erweitert wird.
Erweiterung in Richtung Norden
Bei einem Ortstermin an den Gleisen kündigte die Stadtverwaltung am Donnerstag an, dass die Anlage in Richtung Norden für 25 weitere Pkw ausgebaut wird. Dafür wird das verwilderte Gelände der früheren Kleingärten in den nächsten Tagen gerodet. Danach wird ein Schotterbelag aufgebracht, werden auf einem 70 Meter langen Streifen Parkbuchten mit einer versetzten Fahrgasse markiert, ein neuer Stabgitterzaun als Abgrenzung zum Gleisbett gebaut, zwei Solar-LED-Leuchten installiert und 16 große neue Bäume gepflanzt.
Baustein der Mobilitätswende
Schon 2018 konnte die Stadt das gut 1000 Quadratmeter große Grundstück „nach zähen Verhandlungen“, wie Tiefbauamtsleiter Jürgen Scholze erwähnt, für 84 000 Euro von der Bahn-Landwirtschaft kaufen. Damals waren die Parzellen und Hütten der alten Gärten bereits verwahrlost und hatte sich allerhand Unrat in dem Grünland angesammelt, auf dem die Bahn AG vor der Übergabe aufgeräumt hat.
Auch die Rodung der Gehölze nahe den Gleisen übernimmt im Auftrag der Stadt bis Ende Februar die Bahn-Tochter DB Fahrwegdienste, weil sie in der Nähe von Oberleitungen am liebsten selbst arbeitet. Entlang des Geh- und Radweges wird dies der für die L 79 zuständige Landesbetrieb Straßen erledigen.
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Danach schreibt die Stadt die Bauarbeiten aus, die im Sommer beginnen sollen. Bis zum Herbst soll der neue Parkplatz fertig sein. Die 130 000 Euro teure Anlage wird im Rahmen des Mobilitätskonzeptes von Stadt und Kreis zu 80 Prozent mit Mitteln aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung gefördert, weil sie hilft, Pendler, Ausflügler und andere Fahrgäste zum Umsteigen vom Auto auf den umweltfreundlicheren Zug zu motivieren und so den motorisierten Individualverkehr einzudämmen.
Rad-Garagen, Infostation und Car-Sharing
„Der komplette Umbau soll von einem ökologischen Aspekt geleitet sein. Die Versiegelung der Flächen wird auf ein Minimum reduziert, um Regenwasser in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen“, erläuterten Bürgermeister Frank Steffes und Bauhofleiter Andreas Pöppel.
Neben der Landwehrstraße werden 16 klimaresistente Bäume gepflanzt, sodass eine halbseitige Allee entsteht. Und zur Fußgängerbrücke Windgesheide hin wird im nördlichen Zipfel eine ökologische Ausgleichsfläche naturnah angelegt.
Die Erweiterung des Parkraums ist ein weiterer Baustein der Mobilstation Bahnhof Leichlingen, die mit der bergischen E-Bike-Leihstation begonnen hat. Als nächste Projekte kommen, das kündigte die städtische Mobilitätsbeauftragte Larissa Justen an, neue abschließbare Fahrradgaragen, eine digitale Info-Stele, ein Radparkhaus und eine Car-Sharing-Station mit E-Ladesäule.