Fahrrad-Kino in LeichlingenDer Strom für den Film kam vom Hinterreifen
Leichlingen – Eine Radtour ins Grüne machten Kinder der Leichlinger Sekundarschule am Dienstag nach dem Unterricht freiwillig. Nicht ins Bergische Land und nicht mit E-Bikes, aber immer im grünen Bereich und mit Strom: Bei der Aktion „Fahrrad-Kino“ strampelten die Jungen und Mädchen der Jahrgangsstufen 5 bis 7 auf Rollentrainern und produzierten damit elektrische Energie für einen Filmnachmittag.
Im Rahmen der Europäischen Woche der Mobilität hatten die Kreisverwaltung und die Leichlinger Klimaschutzmanagerin Monika Meves das Öko-Kinoprojekt des Freiburger Vereins „Solare Zukunft“ nach Leichlingen geholt. An zehn Stationen montierte der mit dem Elektroauto aus dem Süden angereiste Vorstand Rolf Behringer Räder auf den mit Mini-Generatoren ausgestatteten Rollenständern. Auf der Kontrolltafel an der Wand konnte man ablesen, wie schnell man in die Pedale treten musste, um genügend Strom für Beamer, Soundanlage und Laptop zu erzeugen. „Ihr müsst nicht schnell, sondern konstant fahren“, empfahl Behringer. Mindestes acht der zehn Muskelkraftwerke mussten kontinuierlich 50 bis 60 Watt leisten, damit 400 bis 500 Watt für die Filmvorführungen zur Verfügung standen.
Das war kein Problem für die ehrgeizigen Radler. Sie wechselten sich ab und traten meistens sogar in den roten Bereich, wo sie mit der überschüssigen Energie den Akkuspeicher aufluden. Im Einsatz waren eigene Fahrzeuge der Schülerinnen und Schüler und Räder, die Sebastian Auer vom Amt für Klimaschutz und Mobilität von der Rad-Station in Bergisch Gladbach mitgebracht hatte.
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Benedikt Greven hatte das Fahrrad-Kino im Foyer organisiert, denn er sei „der Lehrer, der bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Schule kommt“, begründete er, warum ihm diese Aufgabe zugefallen ist. Stollenreifen von Mountainbikes waren nicht die erste Wahl, denn sie machen zu viel Krach. In der Sekundarschule wurden mit dem Strom, den der Solarverein manchmal auch für eine Disco nutzt, schließlich Filme vorgeführt, denen man zuhören sollte. „Keine Blockbuster“, erläuterte Meves, sondern Kurzfilme zum Klimaschutz und Energiesparen. Für etwas Kino-Atmosphäre sorgten Zehntklässlerinnen, die kein Popcorn, aber Getränke und Snack-Boxen (umweltfreundlich aus wiederverwertbaren Kaffeefiltern) mit Gummibärchen austeilten.