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Fest zum AdventBratäpfel schmecken auch auf dem Leichlinger Marktplatz

Lesezeit 3 Minuten
Tatjane und Pia stehen beim Bratapfelfest auf dem Leichlinger Marktplatz im Brückerfeld

Das Mutter-Tochter-Gespann Tatjane und Pia legt Wert auf Selbstgemachtes.

Schadet der Umzug ins Brückerfeld? Auf dem Bratapfelfest gehen die Meinungen darüber auseinander. Was nicht strittig ist: Nach der Corona-Pause tut das Fest gut.

Nach zwei Jahren lag endlich wieder süßlicher Duft und ordentlich Weihnachtsstimmung in Leichlingen in der Luft. Das traditionelle Bratapfelfest lockte am Wochenende nach coronabedingter Pause zum 23. Mal wieder viele Menschen in die Stadt. Jedoch bummelten sie nicht wie gewohnt im Stadtpark, sondern auf dem Marktplatz im Brückerfeld. Grund dafür: Die Großbaustelle zur Umgestaltung der Grünanlagen hat begonnen. Also musste der vorweihnachtliche Trubel woanders seinen Platz finden.

In Sachen Standort gingen am Samstagabend zum Auftakt die Meinungen unter den Besuchern und Besucherinnen jedoch auseinander. Das Leichlinger Mutter-Tochter-Gespann Tatjane und Pia sprach sich pro Marktplatz aus: „Es ist schöner, weitläufiger. Man hat nicht diese Enge und kommt besser zu den Ständen.“ Ein weiterer Pluspunkt: Die meterhohe, bunt geschmückte Tanne im Zentrum des Festes.

Feuerzangenbowle muss sein

Zwar nicht in Sichtweite des Weihnachtsbaums, hingegen mit einer selbst gemachten Feuerzangenbowle eines Getränkestandes genossen die zwei die besinnliche Atmosphäre, denn eben darauf legen sie Wert: Selbst- und Handgemachtes. Das fehle in diesem Jahr beim Angebot jedoch ein wenig, dennoch sind sie sich sicher: „Wir kommen morgen nochmal!“

Die Gemütlichkeit sei auch bei dem neuen Standort geblieben, doch da kann eine Wahl-Leichlingerin nur einige Meter weiter nicht wirklich zustimmen. Sie erlebt den Markt zum zweiten Mal und vermisste etwas den Flair des Stadtparks mit den strahlenden Lichterketten. Was überwog, war jedoch die Freude wieder draußen zu sein. Und das merkte man. Der Andrang war groß. „Die Menschen kommen mit Kind und Kegel“, fasste die Frau aus Leichlingen zusammen.

Sebastian Lemmer produziert Bratäpfel

Sebastian Lemmer produzierte im Akkord Bratäpfel

Für genau diesen Ansturm hat Sebastian Lemmer von Lemmer und Rosenkaymer Catering versucht, sich mit seinem Team zu wappnen. Es kämpfte in diesem Jahr als einziger Stand an der Bratapfel-Front, der doch dem Fest seinen Namen verleiht. Statt einem Ofen liefen diesmal zwei auf Hochtouren. Neben der klassischen süßen Variante mit Marzipan und Vanillesoße hatten sie wieder„Himmel un Ääd“, bestehend aus Äpfeln aus Leichlingen, gefüllt mit Blutwurst, Kartoffelstampf und Zwiebeljus im Angebot. Routiniert gab Lemmer eilig die Süßspeise raus, 20 Jahre Bratapfelfest-Erfahrung bringen so ihre Vorteile.

Parfümhändlerin Kerstin Becker mit ihrem Kind auf dem Arm

2022 Zum ersten Mal auf dem Bratapfelfest: Kerstin Becker, Parfümhändlerin

Nicht nur bekannte Gesichter bereicherten den Markt. Kerstin Becker feierte mit ihren Duftlampen und weiteren Produkten ihre eigene kleine Premiere. Zum ersten Mal vertrieb sie ihre flammlosen Duftalternativen auf einem Weihnachtsmarkt, auf dem sie zu ihrer Zufriedenheit einiges zu tun hatte. „Ich hab schon Halsschmerzen vom vielen Reden“, sagte sie schmunzelnd. Kinder konnten sich über gemeinsames Singen, Tanzen und Geschichtenerzählen auf der Bühne mit der Weihnachtselfe Noelle freuen.

Ein weiteres Highlight: Die Jurte des Pfadfinder-Stamms „Wippera“, etwas abgelegener vom regen Treiben. Das mit Stroh ausgelegte Zelt lud mit warmem Apfelsaft und Stockbrot am gemütlichen Lagerfeuer zum Verweilen ein. Fleißiger waren da die Kinder der Katholischen Grundschule an der Kirchstraße unterwegs. Die Schüler Henri und Merle verkauften fleißig Plätzchen aus ihrer tragbaren Verkaufsvorrichtung für den Förderverein der Schule.

Adventskranz für Spätzünder

Weihnachtliche Dekoration und Kleidung, selbst gehäkelte Kissen in verschiedenen Tiermotiven, Schmuck, Käse und Honig gehörten zum weiteren Angebot der Aussteller. Auch wenn das Fest, das vom Wirtschaftsförderungsverein (Wiv) veranstaltet wird, traditionell am Vorabend des Ersten Advent begangen wird, bekamen auch noch Spätzünder die Möglichkeit, einen passenden Adventskranz zu ergattern.

Kulinarisch beglückten Klassiker wie Grünkohl mit Mett-Enden, Bratwurst, Reibekuchen und natürlich Glühwein. Mit dem Ersten Advent endete der Weihnachtsmarkt im Brückerfeld. Marktliebhaber können sich nun auf den „Sternenzauber“ am 9. und 11. Dezember in Witzhelden auf dem Marktplatz und in der evangelischen Kirche freuen.