Gemeindehaus WitzheldenEin Joker fürs Bürgerzentrum
Leichlingen-Witzhelden – Bekommt die Suche nach einem Standort für ein Bürgerzentrum in Witzhelden noch einmal eine neue Wendung? Die Kaufverhandlungen zum Erwerb der früheren Gaststätte „Zur alten Post“ hat die Ratsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP wie berichtet ja noch einmal vertagt und an die Prüfung baurechtlicher Bedingungen geknüpft. Dadurch ist fraglich geworden, ob der Eigentümer sich mit einem Verkauf so lange geduldet, bis sich die Stadt entscheiden kann.
Antrag des Jamaika-Bündnisses
Nun bringt die Jamaika-Koalition eine neue Alternative ins Spiel: Taugt vielleicht auch das evangelische Gemeindehaus an der Hauptstraße als Bürgerbegegnungsstätte? Die Fraktionen haben jetzt den Antrag gestellt, das zu prüfen.
Auslöser der Idee ist die Ankündigung des Presbyteriums, sich von dem Haus trennen zu wollen. Das hatten die Gemeindevertreter am vergangenen Donnerstag beim ersten Spatenstich für das neue Gemeindezentrum wie im „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet gesagt. Wenn der Neubau fertig ist, wolle man das bisherige Gemeindehaus an der Hauptstraße 4 „auf jeden Fall“ veräußern, sagte Kirchbaumeister Gerd Busch – auch als Baustein zur Finanzierung des drei Millionen Euro teuren neuen Zentrums. Es soll auch schon Kaufinteressenten geben, hieß es auf der Baustelle.
Alternative zur „Alten Post“
Auf die Nachricht reagierten die Politiker jetzt postwendend: „Der Kauf dieses Gebäudes könnte eine Alternative sein“, schreiben Helmut Wagner (CDU), Wolfgang Müller-Breuer (Grüne) und Thomas Richter (FDP) in ihrem Antrag: „Das alte Gemeindehaus liegt im Denkmalschutzbereich Witzhelden und wird in der Denkmalschutzsatzung als erhaltenswertes, ortsbildprägendes Gebäude bezeichnet. Laut Verwaltung könnte es trotzdem abgerissen werden, da es sich im Gegensatz zur Alten Post nicht um ein Denkmal handelt. Bei einem Kauf durch die Stadt könnte es jedoch erhalten werden. Hinzu kommt: Auf dem Grundstück könnte ausreichend Platz sein, um dort in Witzhelden dringend benötigte, öffentliche Stellplätze zu errichten.“
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Die Verwaltung, wünschen sich die Bündnispartner, solle die Rahmenbedingungen prüfen und kurzfristig mit dem Presbyterium sprechen, ob das Haus für städtische Zwecke erworben werden kann, damit ein Alternativstandort für ein multifunktionales Bürgerzentrum zur Verfügung steht. Es wäre ein Joker, den man ausspielen könnte, wenn alles andere nicht klappt.
Die Stadtverwaltung hat wegen der Immobilie laut Presbyterium bisher noch nicht nachgefragt. Über einen Kaufpreis ist noch nichts bekannt. Obwohl von der Straße aus eine behindertengerechte Rampe zum Eingang führt, müsste das Gebäude bei einer öffentlichen Nutzung wie auch die „Alte Post“ zuvor saniert und barrierefrei modernisiert werden und wohl auch einen Aufzug bekommen.
Was die Klärung der offenen Genehmigungs- und Nutzungsfragen bei der „Alten Post“ betrifft, drängen die Ratspolitiker gleichzeitig auf schnelle Antworten. Die Verwaltung wird aufgefordert, in den Sitzungen nach den Sommerferien über den Sachstand und die Gespräche mit dem Eigentümer zu berichten.