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Graffiti-Workshop in LeichlingenAuf dem grauen Beton blüht jetzt ein rosa Kirschbaum

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Die Graffiti-Künstler stehen mit dem ehrenamtlichen Workshop-Leiter Hannes Fries an der besprühten Mauer neben der Opladener Straße.

Die Graffiti-Künstler mit dem ehrenamtlichen Workshop-Leiter Hannes Fries (l.) an der besprühten Mauer neben der Opladener Straße.

Bei einem Graffiti-Workshop haben Kinder und Jugendliche in den Ferien eine Treppenanlage neben der L294 in Leichlingen bemalt.

Wer auf der Opladener Straße an der Treppenanlage vorbeikommt, die zum oberhalb gelegenen Wohngebiet an der Otto-Schell-Straße empor führt, sieht, dass es hier bunt geworden ist. Die vorher grauen Betonwände von Rampe und Fußweg sind mit blauen, orangen und rosa Farben bemalt worden. „Leichlingen“ steht in schwarzen Buchstaben auf der Mauer.

Radler und Fußgänger, die an der Stelle vielleicht etwa mehr Zeit haben als Autofahrer auf der schnellen L294, können nun eine Stadtsilhouette betrachten, mit Wupperbrücke, Fachwerkhäusern, Kirchturm und rosa blühendem Kirschbaum. Die noch frische Bemalung ist das Ergebnis eines Graffiti-Workshops, den das städtische Jugendamt in den Osterferien angeboten hatte.

Handtücher hängen über dem Treppengeländer

Geländer als Wäscheleine: Die vom Regen nassen Mauern mussten vor der Bemalung abgetrocknet werden.

15 Mädchen und Jungen zwischen elf und 15 Jahren haben sich für die Aktion angemeldet und fast alle zum ersten Mal zur Farbdose gegriffen, um kreativ zu werden. Dabei half ihnen Hannes Fries, Graffiti-Künstler aus Köln, der auch als pädagogischer Mitarbeiter des Burscheider Jugendzentrums Megafon bereits mit Kindern und Jugendlichen gesprüht hat.

100 Dosen Farbe versprüht

An einem Planungstag im Kickerraum der Mensa des Schulzentrums sind zunächst die Motive besprochen worden, dann hat Fries der Gruppe Geschichte und Technik der Graffiti-Kunst nähergebracht. Am Mittwoch ging es in Teams ans Werk. Zwischen teils heftigen Schauern erwischten die Sprüher glücklicherweise eine längere Regenpause, in der sie ihr Projekt schafften. Etwa 100 Spraydosen wurden dafür verbraucht.

Die Stützwände des Weges hatte die Stadtverwaltung für das Ferienprojekt offiziell zum Besprühen freigegeben. Der Beton der vor einigen Jahren gebauten Treppenanlage war erstaunlicherweise noch jungfräulich und bislang nicht mit Sprüchen oder Tags verunstaltet. Da die nassen Wände vorher noch abgetrocknet werden mussten, hingen die dafür benutzten Küchenhandtücher bei der Aktion wie nach der großen Wäsche auf dem Geländer.

Abdeckplanen vor einer bemalten Stützmauer

Baustelle der Graffiti-Aktion am Fußweg zur Otto-Schell-Straße.

„Hat Spaß gemacht, mal richtig auf eine Wand zu sprühen“, freute sich am Nachmittag John (11) voller Tatendrang, während noch verlaufene Farbnasen repariert wurden und die Pfeiler der Marly-Brücke fehlten. „Manche haben doof geguckt“, hieß es über die Passanten. Aber angesichts der großen Gruppe war offensichtlich, dass es sich hier um eine legale Aktion und keine der vielfachen Schmierereien handelte. Jugendzentrums-Leiterin Sabine Riegler war dabei und Jacqueline Fleischheuer und Alina Krischer vom Amt für Kinder, Jugend und Familie.

Sie hatten das Graffiti-Projekt im Rahmen des „Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ angestoßen, aus dem die Stadt Geld bekommen hat. Seit Januar 2023 ist Leichlingen als eine der ersten Kommunen Teil dieses Förderprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es setzt auf Partizipation der Zielgruppe.

In einem Zukunftsausschuss haben sich daher 16 Kinder und Jugendliche Ende Februar getroffen, um darüber abzustimmen, welche Angebote in der zweiten Osterferienwoche angeboten werden sollen. Dabei wurden neben dem Graffiti-Workshop Tagesausflüge und ein Sportturnier beschlossen. Mit dem Team des Kinder- und Jugendzentrums ging es zum Trampolinpark „Crazy Jump“ in Wuppertal und zum Bubble-Ball im Cosmo Sport Düsseldorf. Am Freitag findet zum Abschluss der Ferien von 10 bis 16 Uhr ein Fußballturnier für alle zwischen 11 und 27 Jahren statt.