Die Sekundarschule Leichlingen ist PCB-verseucht und muss neu gebaut werden.
PCB-BelastungBündnis will Standort von Sekundarschule Leichlingen beibehalten

Die Sekundarschule Leichlingen muss neu gebaut werden.
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In der jüngsten Stadtratssitzung Ende Februar war die Entscheidung vertagt worden, in der kommenden Woche steht in der Sitzung des Bildungsausschusses womöglich eine Entscheidung über den Neubau der Sekundarschule in Leichlingen an. Die Schule muss neu gebaut werden, nachdem 2022 dort erhöhte Werte von Polychlorierte Biphenylene (PCB) festgestellt worden waren, die ab einer bestimmten Konzentration gesundheitsgefährdend sind.
Im Gymnasium und in der Realschule Am Hammer sind die Werte nicht dramatisch, aber für die Sekundarschule geht es so nicht weiter. Im November 2024 hatte sich der Stadtrat dann für einen Neubau und damit gegen eine Sanierung entschieden. Über den Standort diskutiert jetzt die Politik.
Die Verwaltung will die neue Sekundarschule im Eicherhoffeld bauen, das steht auch in der Vorlage, über die im Bildungsausschuss abgestimmt werden soll. Das sei rund drei Millionen Euro billiger, als die Schule am bestehenden Standort neu zu bauen. Zudem brauche man dann keinen Interimsstandort mit Container.
Leichlingen: Bündnis lehnt Verwaltungsvorschlag ab
Wie Helmut Wagner, CDU-Fraktionsvorsitzender, jetzt auf Nachfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mitteilt, will das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP die Vorlage ablehnen und stattdessen die Schule Am Hammer neu bauen. Außerdem will das Bündnis für diese Ratsperiode bis zur Kommunalwahl Sondersitzungen zum Thema einberufen. Nach der Kommunalwahl im September und in einem neu zusammengesetzten Stadtrat soll sich dann ein Sonderausschuss damit befassen.
Wenn man die Schule im Eicherhoffeld baue, stehe sie frühestens in sechs Jahren zur Verfügung, begründet Helmut Wagner die Haltung. Und Schüler sowie Lehrkräfte sechs Jahre in einem PCB-belasteten Bau zu belassen, sei für ihn „unverantwortlich“. Das sei besonders für seine Fraktion entscheidend.
Der Christdemokrat glaubt auch nicht, dass ein Neubau im Eicherhoffeld tatsächlich günstiger werden würde als ein Neubau am Standort, sondern eher teurer. Das macht er an Prognosen für den Anstieg von Baukosten in den kommenden Jahren fest. Denn bis es mal zum Baubeginn komme, dauere es. Zunächst müsse für das Eicherhoffeld überhaupt mal ein Bebauungsplan dafür erstellt werden.
Anderer Meinung ist Dominik Laufs, SPD-Fraktionsvorsitzender. Seine Fraktion hatte das Eicherhoffeld als Standort ins Spiel gebracht. Die von der Verwaltung vorgestellte Lösung sei wirtschaftlich interessant. Dazu komme, dass man an einem komplett neuen Standort nach neuen Standards bauen könne, man sofort loslegen könne, die Schulgemeinschaft nicht in Container müsse und am Schulzentrum mehr Fläche für Gymnasium und Realschule übrig bliebe. Vor allem wolle die SPD aber, dass der Stadtrat eine breite Mehrheit findet. Dafür sei das Thema zu wichtig, sagt Laufs. „Die Entscheidung braucht eine möglichst breite Mehrheit“, hofft der Sozialdemokrat auf einen Kompromiss. Dafür sei seine Fraktion immer gesprächsbereit.