Maurice Winter (CDU) tritt bei der Wahl gegen Amtsinhaber Frank Steffes (SPD) an.
KommunalwahlCDU Leichlingen will im September das Rathaus übernehmen
Die CDU Leichlingen hat ihr Team für die kommende Kommunalwahl im September offiziell nominiert. Mit 31 Ja- und einer Gegenstimme nominierten die Christdemokraten Maurice Winter zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. Er war der einzige Kandidat, auch bei den zu besetzenden Kandidatenstellen für die potenziellen 16 Direktmandate in der Blütenstadt bestand am Samstagvormittag im Ratssaal Einigkeit.
Maurice Winter ist seit fast zehn Jahren Vorsitzender der CDU Leichlingen, schon 2020 hatte ihn seine Partei ins Rennen gegen Frank Steffes (SPD) geschickt. Und schon damals war es sehr knapp. Letztlich 82 Stimmen hatten darüber entschieden, wer die Verwaltung für die kommenden Jahre führen sollte. Das soll im September anders werden.
Winter bemängelte, dass man im Stadtrat zwar die größte Fraktion stelle, die Verwaltung um Steffes aber Anträge nicht umsetzte. Zum Beispiel die beschlossenen Forderungen zur Entwicklung von Cremers Weiden. „Auch die Baustellen dauern viel zu lange“, warf Winter unter seinen Parteigenossen der Verwaltung fehlendes Tempo vor. Das gelte auch für noch nicht abgeschlossene Sanierungen.
Für große Wahlversprechen und teure Luftschlösser sei angesichts der knappen Stadtkasse allerdings keine Zeit. „Wir wollen die Stadt weiterentwickeln, aber nicht um jeden Preis“, sagte Winter. Und dazu gehöre eben, ehrlich im Hinblick auf die städtischen Finanzen zu sein. Außerdem, so Winter, müsse mehr Gewerbe nach Leichlingen, er will zudem den Tagestourismus stärken. Wie, das ließ er offen.
Elf von 16 Wahlbezirken in Leichlingen hatte die CDU bei der letzten Wahl geholt. Im Rat führen die Christdemokraten das Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP an. Und das funktioniere größtenteils, war aus den Wortmeldungen der anwesenden Fraktionsmitglieder zu hören. Trotz unterschiedlicher Meinungen hier und da. Wohin es für die CDU wenig überraschend aber gehen sollte, formulierte der neue Bürgermeisterkandidat so: „Wir wollen noch stärker werden, die größte Fraktion bleiben und den Bürgermeister stellen.“
Darüber, wie eine Dreierkoalition nicht funktioniert, berichtet Hermann-Josef Tebroke, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Rheinisch-Bergischen Kreis und Kreisvorsitzender. Die Ampel seien „drei vermeintlich Partner“ gewesen, „die nicht gemeinsam“ gearbeitet hätten. „Keiner gönnt dem anderen etwas“, sagte er. Und wenn dann kürzlich getroffene Absprache in der Öffentlichkeit wieder aus den eigenen Reihen infrage gestellt würden, könne „Demokratie das auf Dauer nicht aushalten“. Irgendwann, so Tebrokes Ansatz, den er mit einem Lob für die Fraktion in Leichlingen verband, müsse ein Kompromiss gefunden werden.
Der Bundestagsabgeordnete nahm auch Bezug auf den von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vorgebrachten Vorstoß, die Migrationsgesetze zu verschärfen und dabei in Kauf zu nehmen, für entsprechende Anträge Stimmen von der AfD zu bekommen. Das sei „riskant“, sagte Tebroke, betonte aber, dass sich die CDU von der AfD auch in Migrationsfragen unterscheide: „Unser Ansatz ist von Humanität und Ordnung geprägt. Bei uns findet man keinen völkischen Nationalismus.“