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Auf der WupperDas Leichlinger Entenrennen macht auch im August viel Freude

Lesezeit 3 Minuten
Eine blaue Wolke aus Plastikenten fällt von der Brücke in die Wupper.

Eine blaue Wolke aus 712 Plastikenten wurde um 15 Uhr in die Wupper entlassen.

712 Plastiktiere waren am Start – erstmals unter der Organisation der Jungen Union.

Auch eine spaßige Veranstaltung wie das Entenrennen ist nicht vor klimatischer Unbill gefeit: Der Traditionstermin im Juni war wegen Hochwassers im Süden nicht zu halten. Den Nachholtermin hatte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft auf den Samstag gelegt.

Ansonsten lief es wie gewohnt. Für fünf Euro konnte man vor dem Rennen einen Plastikente erwerben – bevor die bunten Tierchen in die Wupper entlassen werden konnten, mussten sie natürlich mit der passenden Startnummer beschriftet werden. Die Verwechslungsgefahr ist bei dieser Art Rennen enorm.

Die Rennleitung steigt in den Fluss

Um 15 Uhr war es dann endlich so weit: Zwei DLRG-Leute kamen zur Wupperbrücke am Pastorat, stiegen in den Fluss. So hatten sie alles unter Kontrolle und konnten aufpassen, dass keine Ente zurückgelassen wird oder sich im Gebüsch verfängt. Bepackt mit zwei Säcken voller Plastikenten betraten die Vertreter der Jungen Union Leichlingen die Brücke, setzten zu einem Countdown an. Gemeinsam zählten alle Anwesenden von zehn runter, schließlich fiel eine blaue Wolke von Enten ins Wasser und machte sich auf den Weg.

Direkt zu Beginn blieben die Plastiktiere auf einem Fleck und bewegten sich geradezu in einer Kreisformation fort, die irgendwann einen leichten Rechtsdrang bekam. Da die meisten Interessierten nicht am Startpunkt standen, sondern eine Brücke weiter, sodass sie das Einsetzen und die Anfangsphase besser beobachten konnten, brach Jubel aus, als die Enten sie endlich zu sehen waren. Was folgte, waren Anfeuerungsrufe.

Zieleinlauf am Feuerwehrspielplatz

Dann begann auch schon der große Umzug für alle. Die meisten Familien machten sich auf dem Weg zum Ziel, dem Feuerwehrspielplatz, um den Einlauf der Enten sehen zu können. Währenddessen hielten einige an den Eisdielen, um eine kühle Erfrischung zu genießen. Darunter waren auch Lina und Paul, voller Vorfreude: „Wir wollen ganz schnell weiter, weil wir gucken müssen, ob unsere Enten gewonnen haben.“

Helfer beim Entenrennen stehen in der Wupper.

Am Ziel wurden Plastiktiere, die von der Strecke abgekommen waren, in Empfang genommen.

Am Ziel selbst hatten die DLRG-Leute Leinen im Wasser gespannt, sodass die Enten bereits in den richtigen Bereich getrieben wurden. Dennoch standen weitere zehn Mitglieder der DLRG mit Kisten im Wasser. Mit denen konnten sie Enten, die es nicht in den Zielbereich geschafft hatten, auffangen. Jubelnd fieberten die Kinder mit ihren Eltern der Ankunft der Enten entgegen. Die zog sich ein wenig hin: Die meisten Enten hatten sich in einem umgekippten Baum, der im Wasser lag, verfangen.

Die Aktion hat drei Nutznießer

„Das ist einfach eine großartige Aktion. Wir können einen guten Zweck unterstützen, haben eine Beschäftigung mit den Kindern für den Samstagnachmittag und gewinnen vielleicht sogar noch etwas“, erzählte die Leichlingerin Silke, die mit ihrer Tochter zur Wupper gekommen war. Und sie hatte recht, denn das Rennen lohnte sich in dreifacher Hinsicht. Neben dem Spaß für die Kinder ging ein Teil des Renn-Erlöses an die DLRG, aber auch an die Kita Flohkiste. Dort soll mit dem Geld das Außengelände verschönert werden. Außerdem gab es in diesem Jahr für die ersten hundert Enten viele lokale Preise zu gewinnen.

„Wir wollen den Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt etwas zurückgeben und deswegen diese Tradition wieder aufleben lassen“, erklärte Marc Oliver Drechsler von der Jungen Union. Der christdemokratische Nachwuchs will das Entenrennen wieder fest in seinen Veranstaltungskalender aufnehmen. Wenn denn die Bedingungen stimmen.