Am Dienstagvormittag verschenkten die Naturfreunde Neuenkamp und das Diakonische Werk in Leichlingen insgesamt 100 Bäume.
KlimaschutzDiakonie verschenkt in Leichlingen Bäume für den guten Zweck

Verschenkten Bäume: Anne Marie Beckmann (v.l., Naturfreunde), Sabine Kall (Diakonisches Werk Leverkusen), Gisela Schindler (Diakonisches Werk Leichlingen) und Heinz Papst (Naturfreundehaus Neuenkamp).
Copyright: Lena Schmitz
Bereits um 10 Uhr standen zwei Vertreterinnen des Diakonischen Werks Leichlingen, der Katastrophenhilfe und zwei Mitglieder des Naturfreundehaus Neuenkamp in der Leichlinger Brückenstraße. Ihr Ziel: Im Rahmen des Projekts „Bäumchen suchen ein Zuhause“ insgesamt 100 Bäume und Sträucher an die Leichlinger verschenken.
„Seit der Flut und dem Hochwasser sind die Leichlingen ein wenig resilienter gegen Katastrophen“, erklärte Gisela Schindler vom Diakonischen Werk Leichlingen. Auch wenn die Folgen materiell, aber auch psychisch noch in den Menschen verankert sind, haben sie ein neues Bewusstsein für ihre Umwelt und die Natur bekommen. Daher waren die Vertreter an diesem Morgen nicht überrascht, dass sie bereits nach einer halben Stunde neue Besitzer für 40 Bäume finden konnten. Auch per E-Mail und telefonisch kamen immer wieder Anfragen rein.
Große Sortenauswahl
Auch wenn viele Menschen Stände in der Stadt oft meiden, weil sie Angst haben, dass sie zum Spenden oder Unterschreiben von Verträgen aufgefordert werden, begegneten die Leichlinger dem Stand der Diakonie mit großer Offenheit und Aufgeschlossenheit. Viele blieben stehen, tranken eine Tasse Kaffee, aßen ein Stück Kuchen und suchten sich einen Baum aus, den sie bei sich einpflanzen würden. Zur Auswahl standen Himbeere, Feige, Pflaume, Weintrauben, Rhabarber und viele mehr. Auch für diejenigen, die keine Möglichkeit haben einen großen Baum zu pflanzen, gab es eine Auswahl. So konnten sie sich zwischen unterschiedlichen Gewürzpflanzen wie Lavendel, Salbei, Lorbeer oder Lavendel entscheiden.
Und die Aktion geht noch weiter. Ziel ist es nämlich, dass das zur Verfügung gestellte private Land dann einem gesellschaftlichen Zweck dient und so das Miteinander in der Stadt wieder mehr gefördert wird. Unter dem Motto „Essbare Blütenstadt Leichlingen“ sollen mit der Zeit gemeinsame Standorte zum Gärtnern und Ernten entstehen. Neben sozialen Kontakten tut man so gleichzeitig etwas für die Umwelt und leistet einen aktiven Beitrag für den Klima- und Katastrophenschutz. Die Früchte der Bäume sollen, wenn sie reif sind, nämlich für alle Bürger der Stadt zugänglich sein. So kann man beispielsweise ein Schild anbringen, das darauf hinweist, dass die Früchte gepflückt werden dürfen, oder man stellt eine Schale mit der reifen Ernte vor die Haustür, an der sich alle bedienen können.
Schindler schickte nach der Verteilaktion die Liste mit den angeforderten Bäumen an die Gärtnerei Porten, die sich um das Bestellen der Pflanzen kümmert. Im April können die ausgewählten Bäume dann von ihren neuen Besitzern abgeholt und gepflanzt werden. Wer das nicht mehr allein schafft, bekommt von den Naturfreunden Unterstützung beim Abholen und auch Pflanzen.