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Live im RadioDie Klasse 4a der GGS Witzhelden wird zur „Mausklasse“

Lesezeit 3 Minuten
Maus-Reporterin Christina Pannhausen, Hundetrainerin Stephanie Maron und die Hündin Fly stehen vor der Klasse. Pannhausen hat ein Aufnahmegerät in der Hand.

Die Kinder der Mausklasse aus Witzhelden machen Programm für die Radiosendung Maus Live – für die Reportage interviewen sie Hundetrainerin Stephanie Maron.

Eine Woche lang machen die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Witzhelden Programm für den WDR-Hörfunk – mit tierischer Unterstützung.

Wie funktioniert eigentlich Radio? Und wie entstehen Nachrichten? Antworten auf diese Fragen erhalten die Schülerinnen und Schüler der 4a von der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Witzhelden in dieser Woche hautnah. Denn sie sind „Mausklasse“ und damit Teil des medienpädagogischen Mitmach-Formats des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

Dabei lernen sie nicht nur Medien, Nachrichten und Themen wie Fake-News kennen, sondern gestalten das Programm auch selbst mit, unter anderem mit einer Reportage, Musikwünschen, den Kindernachrichten „Maus Zoom“, Umfragen und Rätseln. Zu hören gibt es die Ergebnisse fünf Tage lang in der Radio-Show „Maus Live“, abends zwischen 19:04 Uhr und 20 Uhr auf WDR 5 und zum Nachhören im Internet.

„Maus Live“ mit der 4a aus Witzhelden: In dieser Woche täglich auf WDR 5

Am Montagvormittag zum Beispiel schlüpften die Kinder in die Reporterrolle. Das Thema für ihre Reportage: Hunde – und wie man am besten mit den Tieren zusammenarbeitet. Zu Besuch im Klassenzimmer waren dafür Hundetrainerin Stephanie Maron von der Hundeschule Kiddydogs in Leichlingen und ihre Australian-Shepherd-Dame Fly, die mit allerlei Kunststücken für Begeisterung sorgte.

Gemeinsam mit Christina Pannhausen vom Maus-Team löcherten die kleinen Reporterinnen und Reporter die Hundeexpertin mit ihren Fragen. „Warum vertragen sich Hunde und Katzen nicht?“, „Welche Vorfahren hat der Hund?“, „Was passiert, wenn Menschen Angst vor Hunden haben?“ – die Themen gingen den Viertklässlerinnen und Viertklässlern kaum aus. Und auch von ihren eigenen Erfahrungen mit ihren Haustieren berichteten sie eifrig. Währenddessen flitzte Pannhausen mit dem Mikrofon durch die Klasse – schließlich musste alles aufgenommen werden, um brauchbares Audio-Material für die spätere Sendung zu sammeln.

Die meisten Kinder haben ein eigenes Smartphone mit Internetzugang

Neben Radio machen geht es beim Projekt „Maus Klasse“ auch noch um etwas anderes, nämlich darum, Tricks im Umgang mit Internet, Fernsehen und Radio zu erwerben und über die Gefahren der digitalen Welt aufzuklären. Ein Smartphone und Zugang zum Internet haben inzwischen schließlich die meisten Kinder, auch schon in der vierten Klasse, sagt Pannhausen.

Als Maus-Reporterin reist sie mit ihrer Kollegin Insa Backe durch ganz Nordrhein-Westfalen, um mit vierten und fünften Klassen Teile der abendlichen Sendung aufzunehmen. Jede Woche ist eine neue Schule aus dem Sendegebiet dran. Die Bewerberliste sei lang, teilweise warten die Klassen zwei bis drei Jahre darauf, mitmachen zu können.

Die Viertklässlerinnen Violetta und Lotta mit Maus-Reporterin Christina Pannhausen.

Die Viertklässlerinnen Violetta und Lotta mit Maus-Reporterin Christina Pannhausen.

Weil eine andere Schule abgesprungen ist, ging es in Witzhelden für Lehrer André Steinigeweg aber schneller. Er sei großer Mausfan und über die Webseite auf das Schulprojekt gestoßen. „Es ist immer super, wenn uns Experten besuchen und für die Kinder ist es mal was anderes – die hören gleich viel besser zu“, sagt er. Auch Violetta und Lotta freuen sich über die Abwechslung vom Alltags-Unterricht. Neben dem Besuch von Hündin Fly gefiel es den beiden besonders, ins Mikrofon zu sprechen und die Moderatorinnen der Sendung kennenzulernen.

Und auch über Fakenews wissen die beiden Mädchen jetzt Bescheid: „Das sind Nachrichten, die nicht stimmen oder in denen nur die halbe Wahrheit gesagt wird“, sagen sie. Das sei gefährlich, genauso wie Schockanrufe oder Kettenbriefe. Wie man auf solche Inhalte reagiert, wissen die Kinder jetzt auch: „Auf keinen Fall liken oder teilen.“

Neben neuer Medienkompetenz sind die Highlights der Woche aber natürlich trotzdem die abendlichen Radiosendungen. Am Freitag endet das Projekt in einem Radioevent im Klassenkreis – dann hören sich die Kinder ihre letzte Sendung nochmal gemeinsam an.