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Notfallplan EnergiekriseJede zweite Straßenlampe in Leichlingen soll dunkel bleiben

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Meffert Nacht

Jede zweite Straßenlampe in Leichlingen soll wegen der Energiekrise ausgeschaltet werden.

Leichlingen – Raumtemperaturen und Warmwasser-Heizung sind schon gedrosselt. Das Stadtwappen und der Schaukasten vorm Rathaus werden bereits nicht mehr beleuchtet. Mit Energiespar-Tipps wird die Belegschaft gemahnt, Bildschirme und Computer möglichst auszuschalten, statt im Stand-by-Betrieb zu lassen. Und Kühlschränke nicht unter sieben Grad einzustellen. Aber das ist nicht alles, was die Stadtverwaltung vorhat, um Strom und Gas zu sparen.

Um eine Energiekrise zu vermeiden, soll jede zweite Straßenlaterne dunkel bleiben und können Turnhallen gesperrt werden. Im äußersten Notfall könnten auch Kulturveranstaltungen und VHS-Kurse abgesagt, müssten öffentliche Wärmeräume für Frierende eingerichtet werden.

Wenn die Stromversorgung kollabiert

Und wenn es zu einem Blackout in der Stromversorgung kommt, könnten Sammelpunkte mit Notstromaggregaten und Ladeinfrastruktur ausgerüstet werden. Als Standorte werden das Rathaus und die Sporthalle in Witzhelden in den Katastrophenschutzplan aufgenommen.

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Ob die Wupperbrücke trotz der Energiekrise weiterhin beleuchtet wird, ist Sache des Wirtschaftsförderungsvereins.

All diese Überlegungen sind Bestandteil des Notfallplans, den ein Krisenstab der Verwaltung aufgestellt hat, um Energie zu sparen und sich für eine Gasmangel-Lage zu wappnen. Am Donnerstag, 29. September, wird sich der Stadtrat mit den Vorschlägen beschäftigen.

Beschlossen werden soll in der Sitzung, dass in den städtischen Sporthallen ab sofort nicht mehr geduscht werden kann. Und dass so bald wie möglich jede zweite Straßenlaterne in Leichlingen abgeschaltet wird. Ausgenommen von dieser Stromsparmaßnahme sind aus Sicherheitsgründen Fußgängerüberwege, Kreuzungen und Unfallschwerpunkte.

Krisenstab tagt seit Juni

Bereits seit vier Monaten tagt im Rathaus unter Leitung von Bürgermeister Frank Steffes der wegen der Gas-Krise einberufene „Stab außergewöhnliche Ereignisse – Energie“, der nun die Ergebnisse seiner Beratungen vorlegt. An den Sitzungen haben auch Feuerwehr und Energieversorger teilgenommen.

Die städtische Klimaschutzbeauftragte Monika Meves stellt Spartipps für die Bürgerschaft zusammen und Wirtschaftsförderin Myrjam Passing gibt Unternehmen Hinweise zur Energieeinsparung. Gespräche werden auch mit Schulen, Vereinen, Altenheimen und anderen Einrichtungen geführt. In den Feuerwehrhäusern wird ebenso nach Möglichkeiten gesucht wie in den Übergangsheimen. Und möglicherweise bleibt zwischen Weihnachten und Neujahr das Rathaus geschlossen.

Raumtemperatur auf 19 Grad gedrosselt

Dass Verwaltungsgebäude in der angelaufenen Heizperiode nur noch auf maximal 19 Grad aufgewärmt werden, folgt einer bundesweiten Richtlinie. „Bei der Reduzierung um 1 Grad Celsius Raumtemperatur können ca. 6 Prozent Energie eingespart werden“, betont die Verwaltung den spürbaren Effekt. Im Rathaus kann man sich zudem nur noch kalt die Hände waschen. In den Sporthallen soll künftig gar nicht mehr geduscht werden können, weil dies aus Hygienegründen (Legionellen-Gefahr) nur mit warmem Wasser möglich ist. In den Kindertagesstätten wird das warme Wasser nicht abgestellt.

Wenn die Hälfte der Straßenleuchten abgeschaltet werden, das wären 1300 Stück, würde das zwar 35.000 Euro kosten. Das würde aber gut 300.000 Kilowattstunden Strom einsparen. Die Sportplätze in der Balker Aue und in Witzhelden sind bereits auf effektive LED-Beleuchtung umgerüstet worden beziehungsweise werden derzeit modernisiert, sodass hier akut keine Reduzierungen vorgesehen sind.

Ampeln bleiben in Betrieb

Eine Abschaltung von Ampeln und der Leuchten im Tunnel Moltkestraße ist nicht vorgesehen. Die beiden Brunnen am Marktplatz und im Kreisel Neukirchener Straße bleiben im Winter ohnehin außer Betrieb.

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Die Weihnachtszeit will man den Einwohnern nicht vermiesen: Die Tannenbäume auf dem Marktplatz und im Kreisverkehr an der Kirchstraße sollen in der Adventszeit trotz der Energiekrise beleuchtet werden. Denn die LED-Lampenketten verbrauchen in den fünf Wochen nur 21 kWh. Für den Lichterschmuck in den Einkaufsstraßen und an den Brücken ist nicht die Stadt, sondern sind Geschäftsleute und der Wirtschaftsförderungsverein zuständig.