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Gymnasium LeichlingenMit 22 Schulbussen und 1100 Leuten zur Papstaudienz nach Rom

Lesezeit 4 Minuten
Romfahrt Expertengruppe vor dem Vatikan

Die Erkundungsgruppe des Leichlinger Gymnasiums bei ihrem Rom-Besuch vor drei Jahren.

Leichlingen – Ein Klassenausflug in die Jugendherberge ist ein Witz dagegen. Und auch eine Abschlussfahrt nach Berlin ist nichts gegen das Mammut-Unternehmen, welches das Leichlinger Gymnasium startet: Die gesamte Schule fährt für eine Woche nach Italien. Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler aller Stufen, das gesamte Kollegium, rund 80 Lehrkräfte, Eltern und Betreuer reisen gemeinsam nach Rom. Mit einem Riesenkonvoi aus 22 Reisebussen sind sie unterwegs zum Mega-Camping-Park Fabulous Village, der am Stadtrand der italienischen Metropole liegt, auf halbem Wege zwischen Ostia Antica und dem Petersdom.

Drei Jahre Aufregung

Keine Frage, dass das Ereignis die ganze Schule massiv in Aufregung versetzt. Und zwar schon seit drei Jahren. Denn die Massenfahrt sollte eigentlich schon 2020 steigen. Die Reise war als Jubiläumsfahrt zum 50. Geburtstag des städtischen Gymnasiums geplant. Schulleiter Christoph Bräunl hatte die Idee, die manche anfangs für verrückt hielten, die aber alle infiziert hat und schließlich mit großer Mehrheit beschlossen wurde. 455 Euro kostet die Reise pro Schüler (für Geschwister gibt es eine Staffelung). Familien, die sich das nicht leisten können, wurden aus einem Sozialfonds der Schule unterstützt, in den unter anderem bei einem Sponsorenlauf eingezahlt wurde.

Romfahrt Fabulous Village

Die 1000 Gymnasiasten wohnen im Feriencamp Fabulous in 5er- und 6er-Bungalows.

Bereits 2019 war eine Erkundungsgruppe aus 24 Schülern und vier Lehrern in Rom, um die Verhältnisse vor Ort auszukundschaften. Sie kehrten begeistert zurück. Aber die Corona-Pandemie verhinderte die Abfahrt. Zweimal musste die Reise verschoben werden. Inzwischen haben viele, die sich dafür angemeldet hatten, ihr Abitur gemacht und die Schule verlassen. Das Motto des Abiturjahrgangs 2022 lautete entsprechend bitter: „Abitour – Nach Rom ging’s ja nicht“. Aber 20 Ehemalige und auch einige Kundschafter der damaligen Vorhut sind noch mit an Bord, wenn es mit zwei Jahren Verspätung jetzt endlich losgeht.

Darunter ist Lana Willich, die jetzt die Stufe Q2 besucht und von ihrem Besuch damals schwärmt: „Es gibt einen Pool, Volleyballplatz, Minigolf, ein Café und einen Supermarkt – man kann dort wirklich viel unternehmen“. Die Vollverpflegung erfolge im Speisezelt mit Buffets, die auch vegetarische, vegane und muslimische Gerichte enthalten.

Konvoi startet an der Klingenhalle

Die drei ersten Busse sind als Vorauskommando bereits am Mittwoch gestartet, um die Ankunft der anderen vorzubereiten. 19 Busse machen sich am Freitag um 15 Uhr auf den Weg. Das sind so viele, dass in Leichlingen nirgendwo genug Platz für sie wäre. Deshalb ist der Treffpunkt zur Abfahrt und zum Verladen von 1100 Koffern und Rucksäcken an der Klingenhalle in Solingen. Die Busse rollen mit wechselnden Fahrern die ganze Nacht hindurch. Man rechnet mit 22 Stunden. Unterwegs wird sich der Konvoi durch individuelle Zwischenstopps an den Raststätten auflösen.

Am Samstag können die Holzbungalows der Ferien-Anlage bezogen werden und am Abend ist das Eröffnungsfest des Camps im Amphitheater des Touristen-Village. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Verteilung auf die Fünf- und Sechs-Betten-Häuser für die jungen Leute eine der größten Herausforderungen bei den Vorbereitungen war. Die Organisation der XXL-Reise ist allerdings bei einem Veranstalter gebucht worden: Das Bus-Unternehmen Höffmann aus Vechta hat sich auf solche Schulreisen spezialisiert und wird mit seinem Fuhrpark bei den Leichlingern bleiben und alle Ausflüge betreuen.

Papstaudienz und Schnitzeljagd

Auf dem Programm stehen natürlich Führungen in Rom, das Forum Romanum, das Colosseum, die Katakomben, der Trevi-Brunnen und der Vatikan, aber auch der alte Hafen in Ostia, Radtouren, Stadtrallye und Kinoabend. Früh aufstehen müssen alle für die Teilnahme an der morgendlichen Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz. Die Stufen 5 und 6 machen eine Schnitzeljagd, die Älteren aus der Q1 und Q2 dürfen im Trastevere-Viertel ausgehen.

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Italienisch sprechende Lehrkräfte und Ärzte sind mit an Bord der Busse. Vor der Abfahrt müssen alle einen Corona-Test absolvieren. Und die Kinder und Jugendlichen haben in Rom nicht nur Camp-Bändchen am Handgelenk und Gymnasium-Caps auf dem Kopf, sondern für Notfälle auch Gruppen-Pässe mit Anschriften dabei. Am 30. September, zum Beginn der Herbstferien, kehren die Italienfahrer zurück.