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Anstehende RäumungStadt Leichlingen droht Naturfreunden mit Zwangsgeld

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Die Naturfreunde Leichlingen müssen ihr Gelände räumen. (Archivfoto)

Die Naturfreunde Leichlingen müssen ihr Gelände räumen. (Archivfoto)

Bis Mai 2025 müssen die Naturfreunde Leichlingen ihr Gelände räumen.

Der Streit zwischen der Stadt Leichlingen und den Naturfreunden geht weiter. Wie Reinhold Pupka, der Vorsitzende der Naturfreunde mitteilt, habe die Stadt seinem Verein ein Zwangsgeld in Höhe von 10.000 Euro angedroht, sollten die Naturfreunde ihr Gelände nicht bis Mai 2025 geräumt haben.

Die Stadt ist in diesem Streit an einen Ratsbeschluss gebunden. Der sieht die Aufhebung des Bebauungsplans für das Naturfreunde-Gelände am Block vor. Das Gelände, das der Verein seit mehr als 100 Jahren nutzt, steht unter Landschaftsschutz. Wegen einer Duldung durften die Naturfreunde das Gelände trotzdem für ihre Zwecke nutzen. Die ist aber jetzt ausgelaufen, die Naturfreunde hätten einen B-Plan erarbeiten lassen müssen. Daraus hatte sich ein politischer Streit entwickelt, mit Stimmen des Jamaika-Bündnisses wurde die Aufhebung des bisher gültigen Bebauungsplans beschlossen.

Die Naturfreunde müssen – Stand jetzt – ihr Gelände also verlassen. Das ist für Pupka und seine Mitstreiter problematisch, weil der Verein dann keine Heimat mehr hätte. Außerdem würden wohl ein paar Menschen obdachlos werden, auf dem Gelände haben Menschen gelebt. Der Verein kämpft allerdings gegen den Ratsbeschluss und klagt.

„In Kürze setzt sich der Vorstand zusammen, um zu entscheiden, ob es weitergeht. Das Einzige, was uns noch helfen kann, ist ein weiterer Gang vor das Verwaltungsgericht“, sagt Reinhold Pupka jetzt. Im kommenden Jahr werde der Verein 112 Jahr alt, das Gelände habe man einen Tag vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gekauft. 1931 sei das erste Haus auf dem Gelände ein geheimer Tagungsort der kommunistischen Partei Italiens gewesen. Die Nazis enteigneten die Naturfreunde 1936. „Nach dem Krieg bekamen wir uns Gelände zurück, mussten aber jahrelange Prozesse mit der Stadt Langenfeld führen“, blickt Pupka zurück.