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NachwuchsMusiktalent aus Leichlingen beginnt Musikstudium in Düsseldorf

Lesezeit 3 Minuten
Joshua Mitas, langjähriger Schüler der Musikschule Leichlingen, studiert jetzt Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf.

Joshua Mitas, langjähriger Schüler der Musikschule Leichlingen, studiert jetzt Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf.

Eigentlich hatte der Leichlinger ein ganz anderes Studium begonnen.

Joshua Mitas weiß noch genau, wann er entschieden hat, sein aktuelles Studium zugunsten der Kirchenmusik abzubrechen. „Ich saß vor dem Laptop und hatte eine Präsentation offen“, erzählt der Leichlinger und inzwischen ehemalige Biochemiestudent. Sein Klavier habe dahinter gestanden, als ihm klar wurde: „Ich hätte jetzt lieber eine Stunde Bach geübt.“

Da habe er sich dazu entschlossen, die Biochemie hinter sich zu lassen, und seiner langjährigen Leidenschaft, der Musik, nachzugehen. Jetzt steht er vor dem Beginn eines Kirchenmusikstudiums an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf.

Seit 2010 ist oder vielmehr war Mitas Schüler der Leichlinger Musikschule. Zuerst Geige, dann kam Klavier dazu. Er hat im Orchester der Musikschule gespielt, Seminare absolviert, zwei Jahre Gesangsunterricht genommen und die studienvorbereitende Ausbildung durchlaufen. Dort sei dann auch der endgültige Entschluss gereift, Musik zum Beruf zu machen.

Leichlinger besteht mehrere Prüfungen

Er bestand mehrere Prüfungen zur Aufnahme an der Musikschule und studiert nun Orgel im Hauptfach, auch lernt er, Chöre zu leiten. Diese Mischung gefällt ihm, sowohl als Solo- als auch als Ensemblemusiker zu arbeiten und sich ausbilden zu lassen. Im Beruf könne man sich auch künstlerisch austoben. Zum Beispiel bei Choralvorspielen zum Einzug. Oder man arbeite eben mit Menschen zusammen. Kurz: „Es wird nie langweilig.“

Mit 13 Jahren hat er das erste Mal Orgelunterricht in der evangelischen Kirche in Leichlingen genommen. Während des Abis und Biochemiestudiums sei das dann eher in den Hintergrund gerückt. Inzwischen hat Joshua Mitas aber regelmäßig Messen gespielt. Den liturgischen Ablauf habe er währenddessen gelernt, auch wenn er durch sein Klavierspielen Begriffe wie Kyrie oder Gloria schon gekannt habe.

„Aber man muss sich schon damit auskennen“, ist er sich sicher. Und sich damit identifizieren. Glauben, was da passiert oder passieren solle. Die meisten seiner Bekannten freuen sich, dass er nun auch beruflich Musik machen werde. Allerdings habe er auch schon abfällige Kommentare in Bezug darauf gehört, dass die Kirche nun sein Arbeitgeber sei.

Ich find das sehr schade, aber das macht mir persönlich nichts.
Joshua Mitas

„Ich find’ das sehr schade, aber das macht mir persönlich nichts“, sagt er. Er freut sich, die Kirche bald als Arbeitgeber zu haben. Denn für Musiker gebe es nicht so viele freie Stellen. Da sei die Kirche – ähnlich der Lehre an einer Schule, die er zunächst auch in Betracht gezogen habe – ein sicherer Arbeitgeber.

In diesem Jahr hat Joshua Mitas erstmals am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen. Und gleich auf Bundesebene im Fach Klavierbegleitung gewonnen. „Der krönende Abschluss einer beeindruckenden Musikschulkarriere“, kommentiert Maximilian Zelzner, der Leiter der Leichlinger Musikschule. Seine Einrichtung sei immer froh, wenn Schüler „den Weg in die musikalische Professionalität fänden“.

Für Mitas war der Unterricht in der Musikschule sehr wichtig in Vorbereitung auf sein Studium. Die Lehrer gäben einem das Gefühl, was es heißt, Musiker zu sein. Sie vermittelten zum Beispiel, wie man richtig übe. Zusammengefasst: „Die Lehrer an der Musikschule geben einem das Handwerkszeug dafür, selbstständig zu arbeiten."