Der Ruf nach einer vernünftigen öffentlichen Toilette in der Leichlinger Innenstadt ist alt. Die Ratsfraktionen haben die Verwaltung jetzt beauftragt, ein WC zu planen – möglicherweise am alten Rathaus.
Busbahnhof LeichlingenDringendes Bedürfnis nach einer Toilette am Stadtpark
Wer in Leichlingen unterwegs ist und dringend mal muss, hat oft ein Problem. Denn mit öffentlichen Toiletten ist die Stadt nicht gut ausgestattet. Es gibt nur das WC-Häuschen im Brückerfeld, das vor allem für die Beschicker der Wochenmärkte unverzichtbar ist. Aber man kann sagen, dass die in die Jahre gekommene Anlage nicht sehr beliebt ist.
Und dann gibt es noch eine Not-Zuflucht für Busfahrerinnen und Busfahrer an der Straße Am Stadtpark. Es ist eine blau-weiße Mobiltoilette, die verloren unter den Bäumen der Grünanlage in der Nähe der Haltestellen am Busbahnhof steht. Am Leichlinger DB-Bahnhof sind keinerlei Sanitäranlagen vorhanden.
Eine Toilette wurde bei der Park-Planung für verzichtbar gehalten
Im Zusammenhang mit der laufenden Umgestaltung der Stadtparks ist bisher nicht daran gedacht worden, im Zentrum eine neue öffentliche Toilette zu schaffen. Obwohl der alte Stadtpark am Busbahnhof jetzt mit einer dauerhaften Infrastruktur für Feste, Märkte und andere Veranstaltungen ertüchtigt wird, ist auf den Plänen nirgendwo ein WC zu sehen. Stattdessen wollte man sich bei Bedarf mit der Aufstellung von Mobil-Kabinen oder Toiletten-Wagen behelfen, hieß es auf Nachfrage.
Dieses von etlichen Bürgern beklagte Versäumnis soll nun korrigiert werden. Es gibt einen neuen Vorstoß aus der Politik, der von allen Ratsfraktionen unterstützt wird. Der von CDU, Grünen und FDP bereits im Mai eingereichte Antrag, am Stadtpark eine Toilettenanlage zu bauen, ist sowohl im Infrastruktur- als auch im Finanzausschuss jetzt einstimmig beschlossen worden.
Stadtverwaltung Leichlingen ermittelt die Kosten
Nachträglich kann das Projekt allerdings nicht mehr für das finanziell geförderte Integrierte Handlungskonzept angemeldet werden, in dessen Rahmen die Stadtparks zwei Jahre lang modernisiert werden. Dafür ist es zu spät. Wenn kein anderes passendes Förderprogramm gefunden wird, müsste die Stadt die Anlage aus eigenen Mitteln bezahlen. Die Höhe der Kosten ist noch nicht ermittelt worden. Und auch der beste Standort ist noch nicht ausgeguckt worden.
Möglich wäre ein freistehendes WC-Häuschen in der Nähe des Busbahnhofs. Oder – und das zeichnet sich als die wirtschaftlichere und wassertechnisch einfachere Variante ab – eine Toilette im alten Rathaus an der Neukirchener Straße oder an der zum Park gelegenen Rückseite des Gebäudes, das ja zu einem sozio-kulturellen Bürgerzentrum ausgebaut wird. Weil der Service auch Bedürfnissen der Omnibus-Fahrer entgegenkommen würde, sollen auch die Verkehrsunternehmen in die Planung einbezogen werden. Für das Vorhaben soll Geld im Etat 2023 bereitgestellt werden, der noch nicht verabschiedet worden ist.