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AntragFraktion „Rot“ will Gesamtschule statt Sekundarschule in Leichlingen

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Die Sekundarschule in Leichlingen muss neu gebaut werden.

Die Sekundarschule in Leichlingen muss neu gebaut werden.

Die Schule soll nach Karl Reul benannt werden, meinen Klaus Reuschel-Schwitalla und Matthias Ebecke.

Die Fraktion „Rot“ im Leichlinger Stadtrat schaltet sich in die Diskussion über den geplanten Neubau der Sekundarschule Leichlingen ein. Weil vor knapp drei Jahren, im Sommer 2022, erhöhte PCB-Werte im Altbau der Schule festgestellt worden waren und eine Sanierung nicht wirtschaftlich ist, soll die Schule neu gebaut werden.

Das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP will die neue Sekundarschule am Standort Am Hammer bauen. Dazu soll die Schulgemeinschaft zeitweise in Container umziehen. Die neue Schule soll in Hybridbauweise entstehen, ein Sonderausschuss soll das Ganze begleiten. Ein entsprechender Antrag dazu ist vor wenigen Tagen im Rathaus eingegangen. Die Verwaltung und die SPD wollen die neue Sekundarschule im Eicherhoffeld bauen. Das sei billiger, heißt es von der Verwaltung und die Schulgemeinschaft müsse nicht in Container umziehen.

Die kürzlich gegründete Fraktion „Rot“, bestehend aus Klaus Reuschel-Schwitalla (Linke) und Ex-SPD-Fraktionschef Matthias Ebecke, bringt nun einen ganz neuen Vorschlag ins Spiel. Reuschel-Schwitalle und Ebecke bevorzugen auch das Eicherhoffeld, allerdings wollen sie keine neue Sekundar-, sondern eine Gesamtschule. Und die soll nach Karl Reul benannt werden, dem ehemaligen CDU-Bürgermeister von Leichlingen (1975 bis 1994) und Vater von NRW-Innenminister Herbert Reul.

Leichlingen: Stadt werde attraktiver für junge Familien

Zu dem Vorstoß gibt es auch einen Antrag. Darin heißt es: „Die Fraktion beantragt zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen die Stadt Leichlingen im Eicherhofsfeld anstelle der geplanten Sekundarschule eine Gesamtschule errichten kann.“ Die Stadt soll dazu die Meinungen von Eltern, Schülern und Lehrkräften einholen.

Eine Gesamtschule, so die Argumentation der Zwei-Mann-Fraktion, biete allen Schülerinnen und Schülern eine individuelle Förderung unabhängig von ihrer sozialen Ausgangslage. Reuschel-Schwitalla und Ebecke versprechen sich mehr Chancengleichheit.

Das Bildungssystem müsse flexibel und inklusiv sein, gerade weil die Schülerschaft immer heterogener werden: „Eine Gesamtschule kann diesem Anspruch besser gerecht werden, da sie verschiedene Schulabschlüsse bis hin zum Abitur anbietet.“ Außerdem mache eine Gesamtschule Leichlingen als Wohnort für junge Familien attraktiver. Und Schülerinnen und Schüler würden nicht mehr auf Gesamtschule in umliegenden Städten gehen müssen. „Eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe bietet eine attraktive Alternative zum Gymnasium und verhindert, dass Kinder frühzeitig auf einen bestimmten Bildungsweg festgelegt werden. Sie ermöglicht es, Potenziale langfristig zu entwickeln und Fehlentscheidungen zu vermeiden.“