„Klezmer Connection Trio“Sommerserenaden Witzhelden enden mit furiosem Abschlusskonzert

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Zum Abschluss der 25. Sommerserenaden in Witzhelden spielte das „Klezmer Connection Trio“ aus Salzburg in der evangelischen Kirche.

Zum Abschluss der 25. Sommerserenaden in Witzhelden spielte das „Klezmer Connection Trio“ aus Salzburg in der evangelischen Kirche.

Die Konzertreihe fand in diesem Jahr zum 25. Mal statt.

Dafür hatte sich die Anreise gelohnt. Sichtlich fröhlich standen Georg Winkler (Klarinette), Hubert Kellerer (Akkordeon) und Peter Aradi (Kontrabass) vor Dutzenden Zuhörerinnen und Zuhörern in der evangelischen Kirche Witzhelden und genossen ihren Applaus. Aus Salzburg war das „Klezmer Connection Trio“ zum Abschlusskonzert der Sommerserenaden ins Höhendorf angereist. „Aber es macht einfach immer Spaß“, sagt Winkler. „Das merkt man“, kommt es ebenso fröhlich aus dem Zuschauerraum zurück.

Das Klezmer-Konzert bildete den Abschluss der beliebten Witzheldener Konzertreihe. Vom 7. Mai bis zum 18. Juni fanden vier Konzerte im Alten von Berge statt, wie die Kirche gemeinhin genannt wird. Den Auftakt machte das „Jerusalem Duo“, dann spielten „Andreas Heuser & Kioomars Musayyebi“ sowie das „Bernd Steinmann Quintett“ und zuletzt eben das „Klezmer Connection Trio“. 

Organisiert wird das kleine Festival von mehreren Institutionen. Die evangelische Kirche stellt Räume und Personal, die Kreissparkasse unterstützt finanziell, das Kulturbüro der Stadt bucht Künstlerinnen und Künstler und der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) sorgt für den Rest. Dessen Vorsitzender Gerd Bunk zieht im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ ein positives Fazit zu den 25. Sommerserenaden.

Die vier Konzerte fanden im „Alten vom Berg“, der evangelischen Kirche Witzhelden, statt.

Die vier Konzerte fanden im „Alten vom Berg“, der evangelischen Kirche Witzhelden, statt.

„Es war sehr gut besucht“, sagt er. Besonders die letzten beiden Konzerte hätten viele Gäste in die Kirche gelockt. Blickt er auf die vergangenen 25 Jahre zurück, betont, Bunk, wie „reibungslos“ alles immer geklappt habe. Das Festival sei fast eine Art Selbstläufer geworden. Was sicher auch an der guten Akustik der Kirche liegt.

Die fiel nämlich auch dem „Klezmer Connection Trio“ auf. Klezmer ist eine aus dem aschkenasischen Judentum Volksmusiktradition, die besonders auf Festen gern gespielt und gehört wird. Kennzeichnend sind die markante Klarinette oder Geige.

Festmusik hatte auch das Salzburger Trio mitgebracht. Allerdings ganz verschiedene. Eine Hochzeitsmusik ist beispielsweise der Sher, mit dem sie furios ins Programm starteten. Der „Tanz mit vielen Figuren“, wie Klarinettist Winkler ihn beschrieb, entlockte besonders seinem Instrument wilde Melodielinien. Schnell war klar: Hier sind echte Spitzenmusiker am Werk.

Leichlingen: Festmusik in der Kirche

Seit 25 Jahren gibt es das aschkenasischen „Klezmer Connection Trio“, sie haben schon Hunderte Konzerte auf verschiedenen Kontinenten gegeben. In Witzhelden spielten sie ihr Programm „Meschugge“, was sich mit „verrückt“ übersetzen lässt. Wie Akkordeonist Kellerer erklärt, geht es aber nicht um darum, verrückt zu sein, sondern auch musikalisch zu verrücken. Das heißt, das Trio hat verschiedene Melodien und Lieder für ihr Programm ineinander verschachtelt.

So folgen nahezu unbemerkt einem langsamen Tanz im Siebenachteltakt aus Bulgarien ein Liebeslied und schließlich ein armenischer Tanz, der eigentlich nur von Männern auf der Hirtenflöte gespielt und nur von Frauen getanzt werde, sagt Winkler. Bevor das Trio einen Schwiegereltern-Tanz intoniert, gibt es als Einleitung eine eigene Komposition zum Besten. Dabei treibt Winkler seine kleinere Es-Klarinette in bemerkenswerte Höhen, die aber nie schrill klingen.

Das, was Gerd Bunk über die Zusammenarbeit der Beteiligten der Sommerserenaden sagt, lässt sich auch auf das „Klezmer Connection Trio“ anwenden: „Keiner hebt sich hervor.“ Denn auch wenn die Klarinette das prägende Melodieinstrument ist, geht die virtuose Arbeit auf den Tasten Saiten von Kellerer und Aradi keinesfalls unter.

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