Bis 2035 will die Stadtverwaltung klimaneutral sein.
UmweltschutzStadt Leichlingen ist auf dem Weg zur Klimaneutralität
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Das Rathaus in Leichlingen mit neu entstehendem Kreisverkehr an der Neukirchener Straße.
Copyright: Niklas Pinner
Die Stadt Leichlingen will sich beeilen. Bis 2035 soll die Stadtverwaltung klimaneutral sein, hatte der Rat beschlossen. Laut Bundesgesetzgeber hätte die Stadt sogar Zeit bis 2045 gehabt. Die Verwaltung hat jetzt vorgestellt, wie weit sie dabei ist, die „drei E's“ (Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energien) umzusetzen.
Die Verwaltung sammelt regelmäßig Daten für ihre Treibhausgasbilanz (THG). Dazu zählen die Verbrauchsdaten der kommunalen Gebäude, des Fuhrparks und von Dienstleistungen. Beim Fuhrpark stehen bisher aber nur die Daten für die beiden Elektrofahrzeuge zur Verfügung, die alle Mitarbeiter der Verwaltung nutzen können. Die Daten der anderen Fahrzeuge sollen demnächst auch berücksichtigt werden, gleiches gilt für Dienstreisen.
Bei ihrer Bilanz sieht die Stadt noch „Luft nach oben“, kurzfristig soll es Einsparungen durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED geben. 2023 hat die Verwaltung insgesamt 9295 Megawattstunden Energie verbraucht und damit 2650 Tonnen CO₂ ausgestoßen, 2019 lag der Wert bei 11.393 Megawattstunden und 3341 Tonnen Kohlendioxid. Auf die gesamte Stadt gesehen stoßen die Haushalte (41 Prozent) die größte Menge an Treibhausgasen aus, dahinter folgen der Verkehr (36 Prozent), die Wirtschaft (21 Prozent) und kommunale Einrichtungen (zwei Prozent).
Leichlingen: Rat hat Klimastrategie beschlossen
Im April 2022 hatte der Stadtrat eine Klimastrategie beschlossen. Deren Umsetzung läuft gerade. So hat die Stadt innerhalb der Verwaltung die Beleuchtung in Büros und Fluren auf Tageslichtabhängigkeit umgestellt, in den WCs gibt es kein warmes Wasser zum Händewaschen, dazu trennt die Verwaltung den Müll und nimmt mit einem Team am „Stadtradeln“ teil.
Zum nachhaltigen Bauen hat die Stadt Leitlinien entwickelt. Es wurden Leitfäden für den Bereich „Hochbau“ und den Bereich „Tiefbau“ entwickelt, ein Sanierungsmanager soll eingestellt werden. Der Bauhof pflanze dort, wo möglich, klimaangepasste Bäume.
Grundsätzlich könne die Verwaltung bei den eigenen Gebäuden, den Fahrzeugen, bei Anlagen und Geräten, bei der Beschaffung von Produkten, Dienstreisen und bei Veranstaltungen Einfluss auf den eigenen Ausstoß von CO₂ nehmen. Und das nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch, um ein Vorbild für die Stadtgesellschaft zu sein, heißt es aus der Verwaltung. Zur Stadtflotte gehören derzeit sieben Autos, sieben Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht, elf Lieferwagen mit bis zu 3,5 Tonnen Gewicht, 19 Feuerwehrfahrzeuge und 26 Zug- und Arbeitsmaschinen verschiedener Größe.
Die Verwaltung bilanziert: „Auch wenn bei der Betrachtung der Treibhausgas-Bilanzierung für die Blütenstadt die Verbräuche für die Stadtverwaltung nur marginal sind, ist es wichtig, sich mit den eigenen Emissionen und Minderungsmöglichkeiten zu beschäftigen.“ Der Verbrauch sie bereits heruntergangen, eine wesentliche Rolle in der Zukunft soll die kommunale Wärmeplanung stehen. Also der Plan darüber, wie die Stadt aus fossilen Energieträgern aussteigen soll. Der dafür erforderliche Wärmeplan ist bereits erstellt.
Der Klimaschutz betreffe alle Fachbereiche und Ämter in der Stadt. „In den nächsten Jahren ist auch zu klären, wie die immer noch vorhandenen Emissionen kompensiert werden“, so die Stadt. Womöglich müsse man in den kommenden Haushalten Kompensationszahlungen einplanen. Und: „Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden muss noch verstärkt werden, um klimafreundliches Handeln im Verwaltungsalltag zu unterstützen.“