Die Stadt Leichlingen pflegt sogenannte Habitatbäume im Stadtgebiet ganz besonders.
UmweltschutzWie die Stadt Leichlingen aus Totholz Lebensraum macht
Die Stadt Leichlingen möchte Habitatbäume im Stadtgebiet pflegen und weitere entstehen lassen. Habitat- oder auch Biotopbäume sind solche, die besondere Lebensräume für andere Lebewesen bieten. Oft handelt es sich dabei um bereits tote oder absterbende Bäume.
15 Habitatbäume gibt es bereits, unter anderem am Wupperbegleitweg, am Sportplatz Balker Aue, an einem Wanderweg am Bergerhpf oder auf dem Friedhof Kellerhansberg. Und weitere sollen folgen. Zuständig dafür ist Baumkontrolleur Oliver Heidelberg. Alle Habitatbäume in Leichlingen werden in einem Kataster registriert und bekommen eine Nummernplakette. So soll verhindert werden, dass sie versehentlich gefällt werden. Damit sie für Passanten keine Gefahr bilden, werden sie zudem vom Bauhof regelmäßig kontrolliert.
„Neben einer engmaschigen Betreuung in der siebenjährigen Anwuchsphase und einer Optimierung der Umweltbedingungen für verbesserte Baumgesundheit werden die Bäume regelmäßig vom städtischen Baumkontrolleur auf ihre Gesundheit und Standfestigkeit geprüft“, heißt es von der Stadt.
Sind Bäume tatsächlich tot oder sterben sie ab, werden sie zu Habitatbäumen umgewandelt, sofern sie keine Gefahr für Passanten darstellen. Vier bis sechs Meter des Baumstammes werden dafür stehengelassen. So können sich Pilze, Flechten, Insekten, Eichhörnchen, Frösche, Fledermäuse und Vögel die Bäume als Schutz-, Brut-, Überwinterungs- oder Nahrungsstätte suchen.
Mit den Habitatbäumen will die Stadt den Naturschutz in Leichlingen fördern: „Als grüne Lunge der Stadt sorgen Bäume für Absenkung der Temperaturen in heißen Sommern, produzieren Sauerstoff für gute Luft, tragen zu einer Verschönerung des Stadtbildes bei, sind Lebensraum und Nahrungsgeber für eine Vielzahl verschiedener Tiere und bieten Möglichkeiten zum ruhigen Verweilen im hektischen Alltag.“ Denn auch in Leichlingen spüre man den Klimawandel immer mehr.
Der Bauhof hat sich in den vergangenen Jahren darauf spezialisiert, die Bedingungen für Jungbäume in den ersten sieben Jahren zu verbessern, „um ein optimales Wachstum trotz diverser stadttypischer Stressfaktoren wie Abgasen, stark aufheizenden Asphaltflächen, Hundeurin, Bodenverdichtung und Fahrtwind zu ermöglichen“. Natürlich würden aber ach ältere Bäume betreut und gepflegt. Und wenn sie doch abstürben, werden sie eben zu Habitatbäumen.