Die Stadt Leichlingen ist in Sachen kommunale Wärmeplanung früh dran.
EnergieStadt Leichlingen treibt kommunale Wärmeplanung voran
Eigentlich hat die Stadt Leichlingen noch Zeit. Bis zum Jahr 2028 müssen Verwaltung von Kommunen dieser Größe – Leichlingen hat rund 28.000 Einwohnerinnen und Einwohner – dem Gebäudeenergiegesetz nach eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Verkürzt gesagt: Die Kommunen müssen also nachweisen, woher sie künftig eine energetisch saubere Wärme in ihrer Stadt herbekommen.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen formuliert es so: „Ziel der Wärmeplanung ist es, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln.“ Formal ist das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ mit dem Gebäudeenergiegesetz zum Jahreswechsel in Kraft getreten, was noch fehlt, ist die Übernahme in Landesrecht.
Die Stadtverwaltung Leichlingen ist früh dran und hat schon einen entsprechenden Förderantrag gestellt. Bei dem Vorhaben lässt sich die Verwaltung vom Essener Büro „Gertec“ unterstützen. Diplom-Ingenieurin Sabine Lohoff stellte im Ausschuss für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen (KUZ) jetzt vor, wie weit das Vorhaben schon vorangekommen ist.
Leichlingen: In drei Schritten zur Wärmeplanung
In drei Schritten will Gertec respektive die Stadt Leichlingen zu einer kommunalen Wärmeplanung kommen: Bestandsanalyse, Potenzialanalyse und schließlich das Erstellen des Wärmeplans. Zur Bestandsanalyse zählt unter anderem zu ermitteln, wie alt und sanierungsbedürftig in Leichlingen sind, ebenso eine Analyse zum Wärmebedarf und Wärmeverbrauch. Gertec schaut sich die vorhandenen Wärmeerzeugungsanlagen an und muss schließlich auch eine Energie- und Treibhausbilanz erstellen.
Im Oktober, so Lohoff, habe ihr Büro mit der Datenerhebung gestartet. Mitte November sei eine Steuerungsgruppe, die unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und des Versorgers Belkaw besteht, eingestiegen. Bis Ende Februar soll die Bestandsanalyse ungefähr abgeschlossen sein, dazu gehört auch eine Unternehmensbefragung. Dann folgen die Potenzialanalyse, das Entwickeln von Zielen und schließlich das Erstellen einer Strategie mit konkreten Maßnahmen.
Der gesamte Prozess soll im Sommer abgeschlossen sein. Heißt, bis Ende Juli will Gertec der Stadt einen Wärmeplan vorlegen. Dazu gehört auch eine Kommunikationsstrategie und eine Idee, wie die Wärmeplanung verstetigt werden könne. Denn, das betonte Lohoff, das Thema werde jetzt bleiben. Und nur mit dem Wärmeplan sei es nicht getan, es brauche auch Investoren, die verschiedene Maßnahmen umsetzen. Und, wichtig für Anwohnerinnen und Anwohner: „Die Wärmeplanung ersetzt keine Gebäudeenergieberatung.“
Für Mittwoch, 21. Februar, 18 bis 20 Uhr, ist eine Online-Informationsveranstaltung geplant, in der es darum gehen soll, was bei der kommunalen Wärmeplanung für Gebäudeeigentümer wichtig ist. Referenten sind Tobias Feld, dessen Fachbereich das energetische Sanierungsmanagement ist, und Sabine Lohoff. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Teilnahme kostet nichts. Die Meeting-ID für die Software Zoom lautet 85662440466, der Kenncode 644210.