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DemonstrationTausende Menschen setzen in Leichlingen ein Zeichen gegen Rechtsruck

Lesezeit 3 Minuten
2500 Menschen, nach Angaben der Veranstalter, demonstrierten am Sonntagnachmittag gegen einen Rechtsruck.

2500 Menschen, nach Angaben der Veranstalter, demonstrierten am Sonntagnachmittag gegen einen Rechtsruck.

Auch in Leichlingen setzten Menschen ein Zeichen für Demokratie.

Am Sonntagnachmittag strömten zahlreiche Demonstranten durch die Straßen von Leichlingen, um für Demokratie zu demonstrieren und sich entschieden gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Rund 2500 Menschen hatten sich am Nachmittag auf dem Marktplatz im Brückerfeld versammelt, wie von den Demoanmeldern geschätzt. „Leichlingen konnte es nicht auf sich sitzen lassen, dass jede Stadt schon eine Demo hat, nur wir nicht“, erklärte Önder Balkaya, einer der Organisatoren. Jedes Zeichen sei aktuell wichtig: „Auch im Vergleich kleinere Aktionen, wie hier in Leichlingen, sind von größter Bedeutung – wobei so klein ist die Aktion heute absolut nicht.“

Es war nicht nur im übertragenden Sinne eine bunte Gruppe, die hier zusammengekommen war: Auch viele Kinder und Jugendliche hatten sich der Demo angeschlossen, gemeinsam brüllten sie: „Ganz Leichlingen hasst die AfD!“ Die Organisatoren waren sichtlich überwältigt von der Masse an Menschen, die es trotz des Wetters auf die Straße gezogen hatte. Uwe Mähler, einer der Organisatoren, hat viel Demoerfahrung, dennoch sei er überwältigt gewesen.

2500 Menschen, nach Angaben der Veranstalter, demonstrierten am Sonntagnachmittag gegen einen Rechtsruck.

Eine weitere Demo ist für Montag, 5. Februar, geplant.

Die Demo führte vom Marktplatz aus über die Brückenstraße und über die Neukirchener Straße zurück zum Marktplatz. Auf der Wupperbrücke Montanusstraße angekommen, verweilte die Spitze gut zehn Minuten und Mähler und seine Mitstreitenden schauten stolz zur anderen Brücke herüber, wo die Menschen hinterherkamen: „Hier wird gerade deutlich, wie viele Menschen tatsächlich auf der guten Seite sind, der Fluss an Menschen nimmt gar kein Ende.“ Parteien, Kirche, Vereine und Verbände, Jung und Alt waren dabei.

Leichlinger Künstler Berthold Welter stellt Demoschilder

Auch wenn es in den vergangenen Wochen schon viele Demos gab und Millionen von Menschen auf die Straßen gegangen sind, war Mähler eines wichtig: „Unser großer Protest jetzt muss nur der Anfang sein und darf kein singuläres Ereignis bleiben.“ Demoteilnehmerin Kirsten Hildebrand gab ihm recht: „Wir dürfen das Feld nicht überlassen! Die AfD wird nicht einfach so aufhören, also dürfen wir das auch nicht tun.“ Der Künstler Berthold Welter hatte zahlreiche kreative Schilder und Banner kreiert, um diese Demonstrierenden zur Verfügung zu stellen, die nicht wie viele ein eigenes Schild mitgebracht hatten. „Leichlingen – Bunt statt Braun!“, „Wenn AFD die Antwort ist, wie dumm war dann die Frage?“ und „Lilli Fee statt AFD!“ war zum Beispiel auf großen Pappen zu lesen.

Auf der Brücke strömten die Leute dem Demozug hinterher.

Auf der Brücke strömten die Leute dem Demozug hinterher.

Ein Krankenwagen im Einsatz musste plötzlich durch die Menge, schnell hasteten alle auf die Bürgersteige und die Einsatzkräfte konnten ungebremst passieren. Dann ging es mit Megafon, Hupen und Pfeifen zurück auf den Marktplatz, wo die Gruppe „Omas und Opas gegen Rechts“ wartete. Stellvertretend hielt die Künstlerin Barbara Gille aus dem Kreis Mettmann eine Rede – oder eher gesagt einen Rap – auf dem Marktplatz.

Sie begleitete sich selbst auf einem Tamburin und der ganze Marktplatz rappte mit: „Wir sind laut, weil’s uns graut; Ich kann nicht fassen, wie viele Menschen andere hassen.“ Gille erklärte: „Wir Omas und Opas sorgen uns um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Darum, dass diese keine Demokratie mehr genießen können.“ Eine Gruppe Schüler, die vorne mitlief, erzählte entschlossen: „Es ist doch egal, wo jemand herkommt, an was er glaubt und so weiter. Entscheidend ist, ob die Person für Vielfalt, Demokratie und Freiheit steht.“

Für Montag, 5. Februar, 17 Uhr, ist im Brückerfeld eine weitere Demonstration geplant, organisiert vom Integrationsrat der Stadt Leichlingen.