Um Ordnungsamt zu unterstützenPrivater Sicherheitsdienst patrouilliert in Leichlingen
Leichlingen – Personal des Ordnungsamtes, an den Dienstjacken der Stadtverwaltung zu erkennen, gehört seit Ausbruch der Corona-Epidemie schon lange zum Stadtbild. Aber es sind draußen nicht nur städtische Kolleginnen und Kollegen unterwegs, um die Einhaltung der Bestimmungen der Corona-Schutzverordnungen zu überwachen. Seit einigen Tagen patroullieren auch Mitarbeiter eines privaten Wachdienstes auf den Straßen und sprechen Leute an, die sich nicht an die Gebote halten. Dürfen sie das?, fragen sich misstrauische Passanten. Ja. Wie die Verwaltung am Dienstag auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte, handelt es sich dabei um Aufpasser einer Security-Firma. Sie sind tatsächlich offiziell im Auftrag der Verwaltung im Einsatz, um das Ordnungsamt bei Corona-Kontrollen zu unterstützen.
Angekündigt und bekannt gemacht hat die Verwaltung die Einschaltung der Sicherheitsfirma im Vorfeld nicht. Darum stoßen die in Leichlingen bisher erstmals eingesetzten Kräfte bei den Bürgerinnen und Bürgern auch auf Verwunderung und – da immer wieder von Betrügern die Rede ist, die mit der Corona-Krise Kasse machen wollen – auch auf Unsicherheit, was die Befugnisse der Uniformierten angeht.
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Vor Weihnachten hatte der Krisenstab im Rathaus beschlossen, das Überwachungspersonal zu verstärken. Dem Ordnungsamt helfen zwar schon seit Monaten Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen aus. Aber die erforderlichen Kontrollgänge meist zweiköpfiger Teams können allein vom städtischen Personal nicht im gewünschten Ausmaß besetzt werden.Im Dezember, teilte die Verwaltung jetzt mit, ist deshalb die Sicherheitsfirma Securitas Sport & Event GmbH angeheuert worden. Sie setze zertifiziertes Personal für gezielte Kontrollen der Corona-Schutzmaßnahmen im gesamten Stadtgebiet ein.
Mehrmals pro Woche unterwegs
„Drei- bis viermal pro Woche“, so Stadt-Sprecherin Ute Gerhards, seien ein bis zwei professionelle Wachleute jeweils vier Stunden lang in Leichlingen und Witzhelden unterwegs: „Die Sicherheitsleute sind vor allem in den Nachmittags- und Abendstunden sowie am Wochenende im Einsatz. Bei ihren Kontrollen konzentrieren sie sich auf Verstöße im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel gegen die Maskenpflicht, das Alkoholverbot und Gruppengrößen, die die geltenden Regeln für öffentliche Treffen überschreiten.“ Zu erkennen sind die Fachkräfte an ihrer dunkelblauen Firmen-Kleidung mit gelben Keilen in der Schulterpartie und dem Securitas-Schriftzug auf Brust und Rücken. „Um einer Verwechslung mit möglichen Betrügern entgegenzuwirken, verfügen die Sicherheitsleute selbstverständlich über eigene Dienstausweise“, erklärt die Verwaltung.
Wie die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes seien die privaten Wachleute befugt, bei Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen Personendaten aufzunehmen. Wer gegen Verbote verstoßen hat, erhält im Anschluss einen Bußgeldbescheid und kann die Summe überweisen. „Eine direkte Bargeldzahlung an Ort und Stelle wird bei Verstößen grundsätzlich nie gefordert“, warnt die Verwaltung vor Betrügern, die dies versuchen sollten.Auch die Polizei hat bereits vor Tätern gewarnt, die an Haustüren klingeln und sich als Mitarbeiter von Gesundheitsämtern, Ordnungsbehörden oder Coronavirus-Tester ausgeben.