Die Hintergründe der Fällung sind noch nicht klar.
Vandalismus in WitzheldenUnbekannte sägen Apfelbaum in Leichlingen ab
Michael Kapp fällt beim besten Willen kein Grund ein, wieso der Apfelbaum am Witzheldener Spielplatz hätte abgesägt werden sollen. Faul sei er nicht gewesen und von Plänen der Stadt, den Baum zu entfernen, hätten er oder die anderen Anwohner sicher mitbekommen. Trotzdem wurde der Baum gefällt, mit einer Motorsäge, wie Kapp anhand des Schnittbildes vermutet. Wahrscheinlich nachts, wohl um den 28. September herum. Auf jeden Fall vor dem Erntedankfest vom vergangenen Wochenende.
Kapp wohnt um die Ecke des Spielplatzes. Nachdem er den Stumm und hinter dem Wasserturm dann auch den abgesagten Baum gefunden habe, habe er sich bei den Nachbarn erkundigt. Aber auch da wusste niemand etwas.
Dem städtischen Bauhof sei bekannt, dass der Baum gefällt wurde, teilt Aletta Wieczorekt aus dem Stab des Leichlinger Bürgermeisters mit, „die Hintergründe sind es bislang allerdings nicht“. Zuletzt hatte auch Bauhofleiter Andreas Pöppel im Umweltausschuss von Vandalismusschäden an Bäumen im Stadtgebiet berichtet.
Durch Anfahrtschäden von Lieferanten oder durch Unachtsamkeit beim Parken würden immer wieder Bäume beschädigt. Die Verursacher, die solche Vorfälle häufig als Bagatelle abtäten, sind laut Stadt kaum zu ermitteln. „Relativ regelmäßig fallen auch Beschädigungen der Baumrinde durch Kinder und Jugendliche oder Achtlosigkeit bei Baumaßnahmen durch Baufirmen an“, sagt Aletta Wieczorek.
Leichlingen: Bäume werden mutwillig zerstört
Schon kleine oder scheinbar oberflächliche Schäden könnten dazu führen, dass Fäulniserreger in den Baum eindrängen. Der würde so über Jahre von innen zerstört. Und weiter: „Dadurch können zum Beispiel zusätzlich stammholzzerstörende Pilze entstehen, die auch für größere Bäume mittel- bis langfristig zu Problemen führen und im schlimmsten Fall die Standfestigkeit so weit beeinträchtigen können.“ Dann müsse ein Baum zwangsläufig gefällt werden.
Ab und zu würden Menschen Bäume auch mutwillig zerstören, zum Beispiel 2017 an der Eichenstraße. Damals hatte jemand Löcher in den Stammfuß gebohrt und so schädliche Substanzen in den Wurzelbereich gelassen. Der Bauhof hatte versucht, den Baum zu retten, musste ihn aber letztlich fällen.
Auch wenn wegfallende Bäume ersetzt werden, binden die neuen noch nicht so viel CO₂ wie ausgewachsene Bäume binden und noch nicht so viel Schatten spenden. Außerdem seien sie aufwendiger zu pflegen und die Anschaffung kostet zusätzliches Geld.