Die Leichlinger Klimaschutzmanagerin Monika Meves stellte ihren Tätigkeitsbericht vor.
BerichtWas die Stadt Leichlingen für den Klimaschutz tut
Monika Meves, seit drei Jahren Klimaschutzmanagerin der Stadt Leichlingen, hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen ihren Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr vorgestellt. Die drei Hauptaspekte der Arbeit der Klimaschutzmanagerin waren demnach das Erstellen eines Hitzeaktionsplanes, die Betreuung des energetischen Sanierungsmanagements und das Begleiten von ehrenamtlich im Klimaschutz aktiven Leichlingerinnen und Leichlingern.
135-mal haben sich im vergangenen Jahr Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer beim „Energetischen Sanierungsmanagement“ beraten lassen. Schon 2022 sei das Angebot gut angenommen worden, heißt es im Bericht. 60 Minuten lang können sich Interessierte beraten lassen, dabei geht es von der Dämmung des Daches und der Fassade über den Austausch von Fenstern und Türen bis zum Austausch der Heizungsanlage.
Drei ehrenamtliche Netzwerke in Leichlingen
Drei ehrenamtliche Klimaschutz-Netzwerke gibt es in Leichlingen: das Netzwerk Klimaschutz, das „KlikKS“-NEtzwerk (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen) und die „BürgerSolarBeratung“. Alle drei seien 2023 gut ans Laufen gekommen, schreibt Meves in ihrem Bericht. Eine Aktion, die 2023 stattgefunden hat, waren die Genuss-Wochen, bei der 13 Leichlinger Restaurants neben ihrem üblichen Angebot weitere vegetarische Gerichte angeboten haben.
Gerade umgesetzt werde eine digitale Karte „Klimafreundliches und nachhaltiges Leichlingen“. Darauf sollen Einrichtungen und Standorte zu sehen sein, die etwas mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Hofläden zum Beispiel, oder lokale Einkaufsmöglichkeiten und klimafreundliche Mobilitätsangebote.
Das KlikKS-Netzwerk organisiert eine Reihe unter dem Titel „WaldWissen“. Dazu gehören Lesungen im Bürgerhaus, Exkursionen in den Wald und zum Thema passende Ausstellungen. Im November sind unter dem Titel „Das blaue Band“ 30.000 Hyazinthen- und Krokus-Zwiebeln in Cremers Weiden gepflanzt worden. Die „BürgerSolarBerater“ sind elf Leichlinger, die jene beraten, die eine Fotovoltaikanlage bei sich installieren wollen. Die Beratung ist kostenlos. 97 Beratungen sind im vergangenen Jahr abgeschlossen worden, 15 laufen noch.
Leichlingen: Klima-Monitor soll Transparenz schaffen
Für den Hitzeaktionsplan, mit dem sich die Menschen in Leichlingen besser auf Hitzeperioden einstellen sollen, sind 21 Maßnahmen entwickelt worden, die nun nach und nach umgesetzt werden sollen. Eine davon ist ein Anschreiben, dass Über-80-Jährige, die alleine leben, vor den Sommerferien bekommen sollen, mit Tipps und Verhaltensweisen für die heiße Zeit. Das soll dann jährlich gemacht werden.
Insgesamt umfasst die Klimastrategie der Stadt Leichlingen 45 Maßnahmen, aufgeteilt in die sieben Handlungsfelder Mobilität, Bildung, Stadtgesellschaft, Erneuerbare Energien, Bauen und Sanieren, Konsum und Anpassung an den Klimawandel. Über den „Klima-Monitor“ sollen die Menschen über den Stand der Maßnahmen auf dem Laufenden gehalten werden. Bereits seit 2013 ist die Stadt Leichlingen Teil des „European Energy Award“. Das ist eine Art Qualitätsmanagement für die Energiepolitik einer Kommune. Für das Jahr 2024 wird es knapp mit einer Zertifizierung. Die Stadt erreicht bislang lediglich 206 von 409 möglichen Punkten. Das liegt zwar noch knapp über der 50-Prozent-Marke, die für eine Zertifizierung reichen würden, aber die Bewertungssystematik soll verschärft werden. Meves rechnet damit, dass noch zwei bis drei Prozentpunkte verloren gehen.
Das übergeordnete Ziel der Stadt ist es, bis 2035 klimaneutral zu werden. Damit kommunale Bauvorhaben nachhaltig vollzogen werden, soll ein Leitfaden für nachhaltiges Bauen erstellt werden. Zwei Dokumente seien bereits erstellt worden, die in der Gebäudewirtschaft getestet werden. Anfang 2024 soll das dafür vorgesehene Leistungsverzeichnis für den Tiefbau fertig werden.