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„E-Government“Wie die Stadtverwaltung Leichlingen digitaler werden will

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Das Rathaus in Leichlingen. (Archivbild)

Das Rathaus in Leichlingen. (Archivbild)

Ein zentraler Baustein ist die E-Akte. In der zweiten Jahreshälfte 2025 soll es damit losgehen.

Die Leichlinger Stadtverwaltung hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen den Mitgliedern vorgestellt, welchen Weg sie hin zu einer digitalen Verwaltung beschreitet. Ziel dieser sogenannten „E-Government“-Strategie sei es, sowohl interne Prozesse zu modernisieren als auch die Kommunikation mit den Bürgern und Unternehmen zu erleichtern, teilt die Stadt jetzt mit.

Vorgaben und Ziele für eine digitale Verwaltung sind in drei Gesetzen festgeschrieben: im Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung („EGovG“), im Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (OZG) und im „E-Government“-Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen („EGovG NRW“).

In den kommenden Jahren werde man sich in Leichlingen besonders darauf fokussieren, den Bürgerservice zu digitalisieren und die E-Akte einzuführen. Die Stadtverwaltung soll durch die elektronische Akte effizienter werden, außerdem erhofft man sich, dass sogenannte „Medienbrüche“ vermieden werden. Das sind Datenverluste, die auftreten können, wenn Informationen von Medium zu Medium weitergegeben werden. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden soll durch die digitale Akte verbessert werden. Die bisherigen physischen Akten werden ersetzt. Über ein Dokumentenmanagementsystem soll die E-Akte in Leichlingen eingeführt werden.

Leichlingen: Digitales Fundbüro soll eingerichtet werden

Die Verwaltung spricht von einer „anspruchsvollen und arbeitsintensiven Umstrukturierung“, die in diesem Zuge auf sie zukommen werde. Das erste Amt soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 damit beginnen, ab 2026 sollen die anderen Ämter folgen.

Leiterin des Digitalisierungsteams der Stadtverwaltung ist Ann-Kristin Gröne. Sie plant, in den kommenden Jahren so viele Dienstleistungen wie möglich digital anzubieten. Das heißt, Anträge, Formulare und weitere Dienstleistungen sollen im Netz abzuwickeln sein. Bürgerinnen und Bürgern soll der Gang ins Rathaus erspart bleiben. Konkret geht es in nächster Zeit um die Einrichtung eines digitalen Fundbüros, um die Anmeldung von Hunden, um Bauanträge, um die Anmeldung des Wohnsitzes, das Beantragen von Unterhaltsvorschüssen und um die Etablierung einer Sozialplattform. Die soll dann digitale Anlaufstelle für alles sein, was mit „Arbeit und Ruhestand“ zu tun hat.

Verwaltung will Mitarbeiter mitnehmen

Wichtig bei dem ganzen Prozess sei es, ihn so zu gestalten, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihn akzeptieren und letztlich effektiv nutzen. Das soll durch eine transparente Kommunikation, durch klare Ziele, nötige Qualifizierungen, Schulungen und durch Unterstützung in der Anwendung geschehen, kündigt die Verwaltung an.

In Teilen der Verwaltung hat die Digitalisierung schon Einzug gehalten. Rechnungen werden digital abgewickelt, das hatte die Kämmerei 2022 so eingeführt. Es gibt online bereits einen „Digitalen Bürgerservice“ für bestimmte Anliegen: zum Beispiel das Beantragen einer Meldebescheinigung, der Onlinekatalog der Stadtbücherei oder eine interaktive Karte zu Denkmalauskunft und Bauleitplänen.

Die Verwaltung fasst zusammen: „Die E-Government-Strategie der Blütenstadt Leichlingen ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wird kontinuierlich und dynamisch weiterentwickelt, um auf aktuell auftretende Gegebenheiten Einfluss nehmen zu können. Denn der Digitalisierungsprozess ist kein einmaliges Projekt, sondern eine dauerhafte Aufgabe.“