„Himmlisch jeck”Leichlinger Karnevalszug war bunt und fröhlich
Leichlingen – Gorillas, Löwen und Riesenbananen – alle hatten sie Glas im Gepäck. Doch das war für die Leichlinger Ordnungshüter im Blütensamstagszug nicht drin.
Unter anderem an der Kreuzung Schulstraße, Bahnhofstraße und Landwehrstraße wurden die Jecken, die mit Bier- oder Schnapsflaschen vom Bahnhof kamen, gleich abgefangen. Die Mülltonne, die am Straßenschild festgekettet war, füllte sich schnell mit Flaschen. „Das Glasflaschenverbot hat sich als erfolgreiche Maßnahme erwiesen, um ein friedliches Feiern zu gewährleisten“, erklärte Zugleiter Michael Pölcher.
Schwimmnudeln als Engelsflügel
An der Poststraße stand die Polizei und hatte die feiernden Jugendlichen mit im Blick. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Rangeleien mit Solinger Querulanten, die meist schon angetrunken anreisen und in Leichlingen fleißig weitertrinken. Doch die Vereinigung Leichlinger Karneval (VLK) will sich die Freude am Fastelovend nicht verderben lassen.
Das Motto „Fastelovend en Leichlingen es himmlisch jeck“ hatten die Narren mit zehn Fußgruppen, 15 Festwagen und vier Kapellen mit viel Fantasie und Farbenfreude umgesetzt. Die DLRG Leichlingen hatte in der Fußgruppe eine bunte Konstruktion aus zusammen gebundenen Schwimmnudeln, die wie Engelsflügel ausschauten – oder wie Regenbogen huckepack genommen. Als „Engel vom Beckenrand“ erklärten sie: „Himmlisch nass und ziemlich viel Spaß.“
Ziemlich viel Spaß hatten auch die Jecken in der Fußgruppe der SPD und der Jusos. Mit einem kugelrunden Schneemann im Gefolge zielten sie auf den CDU-Bürgermeisterkandidaten Maurice Winter mit dem Slogan ab: „Bloß kein Winter im September“. Die Schnee-Truppe folgte unmittelbar den Jecken der „Bergischen Bande“, die auf dem Festwagen mit ihrem Wappentier, dem Bergischen Löwen durch die Straßen zogen.
Wiedersehen mit alten Karnevalsfreunden
Goldig war die katholische Grundschule Kirchstraße in glitzernde Mäntel gewandet und die Karnevalsfreunde der Förster-Sons-Straße kamen als freche Teufel und höllisch heiß daher. Premiere feierten die 28 aktiven Mitglieder des Familienvereins „Pappnas & Familich“ unter dem Motto: „Wir sind himmlisch, wir sind jeck, die KG Pappnas macht jetzt immer mit“.
Kinderprinz Jannik strahlte zu glockenreinem Gesang in das begeisterte Narrenvolk und toll war auch der Auftritt des Jugendtanzkorps „Blau-Weiß“ Leichlingen. Nicht mehr wegzudenken aus dem Blütensamstagszug sind die „Kugelrunden“, das ist der Kegelclub, der in der Session 2017/18 das Kinderprinzenpaar mit Prinz Mick und Jungfrau Larissa stellte. Überhaupt war es ein Wiedersehen mit alten Karnevalsfreunden:
Auf dem Wagen der KG Rittergilde, der „Burg Jeckenstein“ gaben sich der ehemalige Prinz Axel (Steinacker) und seine Prinzessin Andrea die Ehre. Live-Musik gab es mit Wolfgang Mally, auch bekannt als „De Trööt“. Die Burg der KG Rittergilde wurde dabei zur Hüpfburg, so doll tanzten die Jecken auf dem hohen Wagen.
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Die Ehrensenatoren hatten ihren Festwagen mit Wolken bemalt und erinnerten an Sturmtief Sabine mit einem „Autsch“. Der Damenelferrat wiederum gab sich ganz sonnig und heiter und die langen Kerls der KG Handballfründe gingen in der Fußgruppe mit karierten Hosen und Heiligenschein. Richtig guten Rhythmus lieferte das Panikorchester Ermatingen, das mit dem Bus aus der Schweiz angereist war.
Bunt und fröhlich waren auch Fußgruppe und Festwagen der KG Blütenstädter und der TSV Rhein-Wupper Leichlingen und die Garde des Prinzenpaars schritten Prinz Matthias I. und Prinzessin Ann-Kathrin L. von der VLK voraus. Den Tollitäten folgte dann traditionell die Gruppe „Fott mit dem Driss“ und die Mitarbeiter des Bauhofs taten ihr Bestes, um die Blütenstadt wieder sauber zu machen.